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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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• Für die Holzunternehmen der 1. Verarbeitungsstufe sind keine grösseren <strong>Auswirkungen</strong><br />

zu erwarten, da die Holzpreise tendenziell wenig sinken und die Absatzmengen<br />

kaum zunehmen. Keine <strong>Auswirkungen</strong> ergeben sich im Weiteren<br />

für die EnergieholzkonsumentInnen.<br />

• Bzgl. der abiotischen Umweltleistungen gilt: Der Boden wird geschont; das<br />

Grundwasser kann mit Nitrat belastet werden, jedoch tendenziell weniger als bei<br />

der MAX-Strategie; die Luftqualität wird nicht beeinflusst; es wird CO2 freigesetzt,<br />

da die Abbauprozesse langsamer verlaufen als die Aufbauprozesse.<br />

• Die <strong>Auswirkungen</strong> für die Erholungssuchenden sind stark von deren Einstellung<br />

abhängig: Wird ein Sturm eher positiv (Natur) oder negativ (Zerstörung) wahrgenommen?<br />

JägerInnen und SportlerInnen, v.a. OL-LäuferInnen erleben liegengelassenes<br />

Holz tendenziell als Hindernis und dadurch eher negativ.<br />

• Die Forstbehörden und die Forstdienste stehen nach einem Sturm im Rampenlicht.<br />

Sowohl die <strong>Wald</strong>lobby als auch die Bevölkerung erwartet, dass Massnahmen<br />

zur Ereignisbewältigung getroffen werden. Die MIN-Strategie ist nicht opportun.<br />

Auch PolitikerInnen haben deshalb ein geringes Interesse, sich dafür<br />

einzusetzen.<br />

• Aus Sicht der öffentlichen Finanzen ist die MIN-Strategie am billigsten und entlastet<br />

die Budgets von Bund, Kantonen und Gemeinden bzw. letztlich die SteuerzahlerInnen.<br />

MAX-Strategie<br />

• Für die <strong>Wald</strong>wirtschaft ist die Einkommenswirkung im Vergleich zur Situation<br />

ohne Lothar neutral bis stark negativ. Da der Saldo pro m³ schon in den Jahren<br />

vor Lothar negativ war, führt eine Erhöhung der Nutzungsmenge bei gleichbleibendem<br />

Ertrag (Preis) und Aufwand pro m³ zu einer Einkommensminderung.<br />

Dieser Effekt wird abgeschwächt, wenn der Saldo pro m³ auf Grund von sinkendem<br />

Aufwand steigt, und er wird verstärkt, wenn der Saldo pro m³ auf Grund<br />

von sinkenden Erträgen (Preisen) und/oder steigendem Aufwand pro m³ sinkt.<br />

Die Vermögenswirkungen durch Folgeschäden fallen wegen der intensiven Borkenkäferbekämpfung<br />

eher niedriger aus als bei der MIN-Strategie.<br />

• Die <strong>Auswirkungen</strong> für das Forstpersonal und die Forstunternehmen sind kurzfristig<br />

positiv, da die Nachfrage nach forstlichen Arbeitskräften zunimmt. Negativ<br />

ist bei der Strategie «Räumen», dass die Arbeitsbelastung und die Unfälle im<br />

<strong>Wald</strong> zunehmen.<br />

• Für die Holzunternehmen der 1. Verarbeitungsstufe hängen die <strong>Auswirkungen</strong><br />

von der Preisentwicklung ab: Da die Preise tendenziell sinken und die Absatzmengen<br />

zunehmen, entsteht ein positiver Einkommenseffekt. Positive <strong>Auswirkungen</strong><br />

können auch für die EnergieholzkonsumentInnen entstehen, falls der<br />

Preis aufgrund des grossen Angebotes sinkt.<br />

• Bzgl. der abiotischen Umweltleistungen gilt: Der Boden wird durch die Räumungsarbeiten<br />

belastet; es wird tendenziell mehr Nitrat ins Grundwasser ausgewaschen<br />

als bei der MIN-Strategie; für die Luft ergeben sich keine <strong>Auswirkungen</strong>,<br />

sofern kein Holz verbrannt wird; die CO2-Bilanz ist neutral oder sogar positiv,<br />

falls das geräumte Holz verbaut wird oder zur Substitution von fossilen<br />

Energieträgern eingesetzt wird.<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 141

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