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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Folglich hat der Sturm unter diesen Annahmen eine positive Vermögenswirkung.<br />

So beträgt zum Beispiel unter dem Szenario 3 (Ausmass der Folgeschäden entspricht<br />

50% der Sturmholzmenge) der Vermögenswert der Bestände im Lotharperimeter<br />

vor Lothar –3'507 Mio. SFr. und nach Lothar –3'495 Mio. SFr. Der Vermögenswert<br />

ist nach Lothar um 12 Mio. SFr. grösser als davor. Die paradoxe Situation<br />

einer positiven Vermögenswirkung von Lothar entsteht unter der Annahme einer<br />

unrentablen Holzproduktion, die in der Zukunft weitergeführt wird. Würden wir<br />

unterstellen, dass die Holzproduktion eingestellt wird, solange sie nicht rentabel ist,<br />

so wäre der Vermögenswert der Bestände gleich Null und würde durch den Sturm<br />

nicht beeinflusst.<br />

Gerade umgekehrt verhält es sich unter der Annahme von maximalen Preisen<br />

(pmax) in der Höhe von 122 bzw. 125 SFr./m³: In diesem Fall führt der Sturm zu<br />

einer Reduktion des Vermögens. Das Ausmass des Verlustes ist sehr stark vom<br />

Ausmass der Folgeschäden abhängig. Je stärker die Schädigung durch den Käferbefall<br />

ist, desto grösser ist die sturmbedingte Vermögensabnahme.<br />

Wie in Tabelle 9 ersichtlich ist, sind die Vermögenswerte vor und nach Lothar mit<br />

dem maximalen Preisniveau positiv und mit dem minimalen Preisniveau negativ.<br />

Eine genauere Untersuchung der Vermögenswerte mit pmax zeigt jedoch, dass zwar<br />

der Vermögenswert der aktuellen Periode in allen Altersklassen positiv ist, weil der<br />

erntekostenfreie Erlös positiv ist und für die aktuell aufstockenden Bestände keine<br />

Kosten der 1. Produktionsstufe mehr anfallen 35 . Der Vermögenswert auf der Basis<br />

der Erlöse und Kosten zukünftiger Perioden ist hingegen negativ. Diese Situation<br />

tritt sicher dann ein, wenn die Kosten der 1. Produktionsstufe höher sind als der erntekostenfreie<br />

Erlös. Mit den maximalen Preisen liegt der Nettoerlös für Nadelholz<br />

bei 38 SFr./m³ und für Laubholz bei 42 SFr./m³ und somit deutlich über den Kosten<br />

der 1. Produktionsstufe, welche 22 SFr./m³ betragen. Dennoch ist der Vermögenswert<br />

negativ, weil die Kosten früher anfallen als die Erlöse und stärker gewichtet<br />

werden (falls ein Diskontsatz i >0 unterstellt wird). In Anhang 3 gehen wir auf diese<br />

Problematik genauer ein und zeigen, unter welchen Bedingungen der Vermögenswert<br />

aus den zukünftigen Perioden positiv sein kann.<br />

6.4.6 Sensitivitätsanalysen<br />

Bei unseren Berechnungen haben wir einen Diskontsatz von 3% (Zinssatz: 1,5%,<br />

Risikoprämie 1,5%) sowie Umtriebszeiten von 100 Jahren für Nadelholz und 120<br />

Jahren für Laubholz unterstellt. Der Einfluss dieser Annahmen auf die Ergebnisse<br />

wird untersucht, indem die Vermögenswirkungen mit variierenden Werten berechnet<br />

werden. Zusätzlich untersuchen wir, wie eine Variation des Schadenausmasses<br />

in der Altersklasse II und die Berücksichtigung von Nutzungsreduktionen die Vermögenswirkungen<br />

beeinflussen.<br />

35<br />

Wir unterstellen, dass die Kulturkosten (Kosten der 1. Produktionsstufe) in den ersten 20 Jahren anfallen<br />

(vgl. Abschnitt 6.4.1), wir betrachten jedoch nur Bestände mit einem durchschnittlichen Alter<br />

von mindestens 75 Jahren (vgl. Abschnitt 6.4.4).<br />

88 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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