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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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5.3.2 Zweite Fragestellung:<br />

Wie verteilen sich die ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar auf<br />

öffentliche und private sowie auf direkt und nicht direkt betroffene<br />

<strong>Wald</strong>eigentümerInnen in der Schweiz?<br />

Die Erweiterung der Analyse «in die Tiefe» in Kapitel 7 (siehe dazu auch Teil II<br />

dieses Forschungsprojekts, Baur et al. 2002) ermöglicht detailliertere Aussagen auf<br />

Ebene der <strong>Wald</strong>eigentümerInnen (WE) oder Forstbetriebe. Denn aus politischer<br />

Sicht interessieren nicht nur die aggregierten Wirkungen, sondern insbesondere<br />

auch deren Verteilung. Aufgrund der grossen Unterschiede zwischen privaten und<br />

öffentlichen WE in der Schweiz – private bewirtschaften deutlich kleinere Flächen<br />

– müssen die <strong>Auswirkungen</strong> für private und öffentliche WE gesondert betrachtet<br />

werden. Da sich durch einen Sturm die Preis- und Absatzverhältnisse vorübergehend<br />

stark verändern können, können auch WE, die nicht direkt vom Sturm betroffen<br />

sind, einen wirtschaftlichen Schaden erleiden. Deshalb müssen auch die<br />

<strong>Auswirkungen</strong> auf nicht direkt Betroffene einbezogen werden.<br />

Da zur Verteilung der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar auf die Schweizer<br />

WE keine Informationen vorlagen, haben wir eine repräsentative Befragung bei öffentlichen<br />

und bäuerlichen WE in der Schweiz durchgeführt. Aus datentechnischen<br />

und aus Kostengründen haben wir die Untersuchung der <strong>Auswirkungen</strong> für private<br />

auf die bäuerlichen WE eingeschränkt. Diese Einschränkung halten wir für gerechtfertigt,<br />

da mit den bäuerlichen WE diejenigen privaten WE erfasst werden, die<br />

wahrscheinlich von Lothar wirtschaftlich am stärksten betroffen sind. Diese Vermutung<br />

wird insbesondere dadurch gestützt, dass die bäuerlichen WE im Durchschnitt<br />

grössere Wälder besitzen als die übrigen nicht-bäuerlichen privaten WE: Die bäuerlichen<br />

WE machen zwar nur 16% der privaten WE aus, sie besitzen jedoch 34% der<br />

Privatwaldfläche.<br />

Die Untersuchung der Verteilung der <strong>Auswirkungen</strong> ermöglicht Aussagen dazu,<br />

wieviele der Schweizer <strong>Wald</strong>eigentümerInnen sehr stark und möglicherweise<br />

existenziell von Lothar betroffen sind.<br />

5.3.3 Dritte Fragestellung:<br />

Wie ist Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> aus gesamtwirtschaftlicher Sicht<br />

zu beurteilen?<br />

Die Erweiterung der Analyse «in die Breite» in Kapitel 8 mündet in eine gesamtwirtschaftliche<br />

Beurteilung. <strong>Auswirkungen</strong> aus gesamtwirtschaftlicher Sicht können<br />

finanzieller, aber auch nicht-finanzieller Art sein. Sie sind teilweise quantifizierbar,<br />

teilweise auch nur qualitativ beschreibbar. Bei der Diskussion der gesamtwirtschaftlichen<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar im <strong>Wald</strong> beschränken wir uns auf eine qualitative<br />

Beurteilung. Die Hauptziele dieser qualitativen Analyse bestehen darin, auf Basis<br />

einer Systemanalyse alle betroffenen Personen und Personengruppen zu identifizieren,<br />

die Art der <strong>Auswirkungen</strong> zu konkretisieren sowie deren Richtung und ungefähre<br />

Grössenordnung abzuschätzen.<br />

56 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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