03.10.2013 Aufrufe

LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Forstpersonal<br />

Da die <strong>Wald</strong>flächen der privaten nicht-bäuerlichen WE im Durchschnitt noch kleiner<br />

sind als diejenigen der bäuerlichen WE folgern wir, dass der Privatwald ausserhalb<br />

des Bauernwaldes noch seltener eine wirtschaftliche Bedeutung für das Haushaltseinkommen<br />

hat und nur wenige nicht-bäuerliche WE (B, F) von deutlichen<br />

Einkommenswirkungen betroffen sind.<br />

Die Einkommenswirkungen für die öffentlichen WE (C, D, G und H) haben wir im<br />

Abschnitt 6.3 berechnet. Dabei haben wir den Saldo der Holzproduktion ohne Beiträge<br />

Dritter betrachtet. Angesichts der Beiträge, die von Bund und Kantonen für<br />

die Sturmbewältigung bereit gestellt wurden, schliessen wir, dass die Einkommenswirkungen<br />

des Sturms bei den meisten WE zu einem grossen Teil kompensiert<br />

wurden. Den öffentlichen WE stehen zudem oft weitere Mittel für die Bewältigung<br />

der <strong>Auswirkungen</strong> eines Sturms im <strong>Wald</strong> zur Verfügung: Bei politischen Gemeinden<br />

oder Kantonen (C, G) sind dies Steuermittel, die öffentlichen WE ohne Steuereinnahmen<br />

(D, H) verfügen häufig über einen Forstreservefonds.<br />

Sturmereignisse können für die WE eine Reihe von <strong>Auswirkungen</strong> haben, die sich<br />

nicht in den Betriebsergebnissen niederschlagen und die kaum monetär zu bewerten<br />

sind. Wird eine maximale Bewältigungsstrategie gewählt, so führt die Aufarbeitung<br />

des Sturmholzes und die Wiederbewaldung zu einem erheblichen Anstieg des Arbeitspensums.<br />

Dies ist bei den bäuerlichen WE (A) oft nicht ergebniswirksam, da<br />

die Arbeitsleistung im Allgemeinen selbst erbracht wird. Folgen des erhöhten Arbeitsanfalls<br />

können aber auch physische und psychische Belastungs- und Erschöpfungserscheinungen<br />

sein.<br />

Als Folge eines Sturms im <strong>Wald</strong> können sich die Arbeitsbedingungen für das Forstpersonal<br />

verändern. Zudem sind <strong>Auswirkungen</strong> auf die Nachfrage nach Forstpersonal<br />

möglich. Schliesslich kann nach einem Sturm das Unfallrisiko im <strong>Wald</strong> zunehmen.<br />

Bei der MIN-Strategie sind zwei verschiedene Entwicklungen möglich: Die <strong>Auswirkungen</strong><br />

auf das Forstpersonal sind gering, wenn sich die Bewirtschaftung nicht<br />

ändert. Der Sturm kann aber auch Auslöser für einen Stellenabbau sein; in diesem<br />

Fall sind die <strong>Auswirkungen</strong> für das Forstpersonal negativ. Wird das Sturmholz<br />

nicht in grossem Ausmass geräumt, ist nicht mit einer Zunahme von Unfällen zu<br />

rechnen.<br />

Mit der MAX-Strategie steigt das individuelle Arbeitspensum des Forstpersonals:<br />

Um das hohe Arbeitsaufkommen zu bewältigen, müssen Überstunden geleistet<br />

werden, was zu physischen und psychischen Belastungs- und Erschöpfungserscheinungen<br />

führen kann. Positiv kann die kurzfristig erhöhte Nachfrage nach Forstpersonal<br />

sein, häufig werden nach einem Sturm zusätzliche Arbeitkräfte eingesetzt. Da<br />

Schadereignisse aber Auslöser für Rationalisierungen sein können, können gerade<br />

umgekehrt Arbeitsplätze auch abgebaut werden. Negativ zu Buche schlägt, dass bei<br />

der MAX-Strategie das Unfallrisiko zunimmt, da die Arbeit in Sturmflächen gefährlicher<br />

ist als in der normalen Holzernte. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn zu-<br />

124 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!