LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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SpaziergängerInnen/Wand<br />
erer<br />
JägerInnen<br />
der Bewältigungsstrategie auf die Schutzleistungen des <strong>Wald</strong>es bzw. auf den Schutz<br />
von Menschen und Sachwerten auswirkt.<br />
Zusammenfassend sind wir der Ansicht, dass die Schutzleistungen der Wälder im<br />
Lothar-Perimeter durch den Sturm nicht massgeblich beeinträchtigt wurden. Dies<br />
heisst nicht, dass kleinräumig und in Einzelfällen nicht trotzdem Schutzleistungen<br />
gefährdet sein können. Beispiele dafür sind das Stanserhorn, das Engelbergertal, das<br />
Simmental und die Lötschbergnordrampe (BUWAL, Eidg. Forstdirektion 2002:<br />
10).<br />
8.3.6 Erholung und Freizeit<br />
Für die Erholungssuchenden ergeben sich <strong>Auswirkungen</strong>, wenn sie aufgrund des<br />
Sturms gezwungen sind, ihre Freizeitaktivitäten zu verändern. Richtung und Grössenordnung<br />
der <strong>Auswirkungen</strong> unter den beiden Bewältigungsstrategien unterscheiden<br />
sich dabei für die verschiedenen Personen und Personengruppen im Bereich<br />
«Freizeit und Erholung». Grundsätzlich lässt sich jedoch feststellen, dass die <strong>Auswirkungen</strong><br />
auf die Erholungssuchenden stark von ihrer Einstellung abhängen: Wird<br />
ein Sturm eher positiv (Natur) oder negativ (Zerstörung) wahrgenommen? Bezüglich<br />
des veränderten <strong>Wald</strong>bildes nach einem Sturm zeigt sich beispielsweise, dass<br />
dieses je nach ästhetisch-emotionaler Betrachtungsweise als «katastrophal» oder als<br />
«bereichernd» empfunden werden kann (Wild-Eck 2001: 72).<br />
<strong>Auswirkungen</strong> des Sturms für SpaziergängerInnen und Wanderer betreffen hauptsächlich<br />
gesperrte oder unpassierbare <strong>Wald</strong>strassen, Spazier- und Wanderwege.<br />
Wanderweggruppen können durch die Instandstellung von sturmgeschädigten Wegen<br />
finanziell belastet werden, da solche Arbeiten aus dem regulären Budget<br />
bestritten werden müssen.<br />
Sowohl bei der minimalen als auch bei der maximalen Bewältigungsstrategie geniesst<br />
eine rasche und umfassende Sicherung und Räumung von Strassen und Wegen<br />
hohe Priorität. Die <strong>Auswirkungen</strong> sind deshalb weitgehend unabhängig von der<br />
Bewältigungsstrategie. Bei einer Befragung gaben fast 80% der Personen, die Wegsperrungen<br />
selbst erlebt oder davon gehört haben, an, die Wege seien ihrer Meinung<br />
nach innert nützlicher Frist wieder begehbar gemacht worden (Wild-Eck 2001: 67).<br />
Diese Einstellung wird untermauert durch das Verhalten, denn die Häufigkeit des<br />
<strong>Wald</strong>besuchs zeichnet sich zwischen 1997 und 2000 sowohl individuell als auch auf<br />
aggregierter Ebene durch grosse Stabilität aus (Wild-Eck 2001: 65).<br />
Wir gehen daher davon aus, dass die negativen <strong>Auswirkungen</strong> für SpaziergängerInnen<br />
und Wanderer bei beiden Bewältigungsstrategien zeitlich beschränkt und von<br />
geringem Umfang sind und aus diesem Grund vernachlässigt werden können.<br />
Als Folge eines Sturms kann sich der Jagdbetrieb in betroffenen Gebieten deutlich<br />
verändern. Wildwechsel werden unbenutzbar, <strong>Wald</strong>flächen undurchdringlich. Diese<br />
Veränderungen führen dazu, dass für die Jagd mehr Zeit aufgewendet werden muss.<br />
8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 135