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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung<br />

des Sturms Lothar<br />

Der erste Schritt in der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung besteht in der Konstruktion<br />

eines Wirkungsmodells, aufbauend auf einer räumlichen, zeitlichen, sachlichen<br />

und personellen Systemabgrenzung (Abschnitt 8.1). An zweiter Stelle wird das<br />

Vorgehen für die Analyse der gesamtwirtschaftlichen <strong>Auswirkungen</strong> eines Sturms<br />

im <strong>Wald</strong> vorgestellt (Abschnitt 8.2). Entsprechend dieser Vorgehensweise werden<br />

die gesamtwirtschaftlichen Sturmfolgen analysiert (Abschnitt 8.3) und diskutiert<br />

(Abschnitt 8.4).<br />

8.1 Systemabgrenzung und Wirkungsmodell<br />

Die räumliche Systemabgrenzung deckt sich mit derjenigen bei der sektoralen Betrachtung<br />

in Kapitel 6: Die gesamtwirtschaftliche Beurteilung beschränkt sich auf<br />

die Schweiz. Zeitlich, sachlich und personell wird das System jedoch erweitert.<br />

8.1.1 Zeitliche Systemabgrenzung<br />

Wir unterscheiden kurz-, mittel- und langfristige <strong>Auswirkungen</strong>. Die kurzfristigen<br />

<strong>Auswirkungen</strong> beziehen sich auf das erste und zweite Jahr nach Lothar, in denen<br />

Aufräumarbeiten dominieren. Die mittelfristigen <strong>Auswirkungen</strong> beziehen wir auf<br />

den Zeitraum, in dem der Umgang mit Folgeschäden im Vordergrund steht (3.-6.<br />

Jahr). Die langfristigen <strong>Auswirkungen</strong> beziehen sich auf den Zeithorizont über 6<br />

Jahre hinaus. Dieser kann im Extremfall bis 100 Jahre dauern, d.h. bis ein vollständig<br />

zerstörter <strong>Wald</strong>bestand wieder hergestellt ist.<br />

8.1.2 Sachliche Systemabgrenzung<br />

Für die sachliche Systemabgrenzung stützen wir uns zunächst auf den Zweckartikel<br />

des <strong>Wald</strong>gesetzes (Art. 1 Absatz 1 und Absatz 2).<br />

1 Dieses Gesetz soll:<br />

a. den <strong>Wald</strong> in seiner Fläche und in seiner räumlichen Verteilung erhalten;<br />

b. den <strong>Wald</strong> als naturnahe Lebensgemeinschaft schützen;<br />

c. dafür sorgen, dass der <strong>Wald</strong> seine Funktionen, namentlich seine Schutz-,<br />

Wohlfahrts- und Nutzfunktion (<strong>Wald</strong>funktionen) erfüllen kann;<br />

d. die <strong>Wald</strong>wirtschaft fördern und erhalten.<br />

2 Es soll ausserdem dazu beitragen, dass Menschen und erhebliche Sachwerte vor<br />

Lawinen, Rutschungen, Erosion und Steinschlag (Naturereignisse) geschützt werden.<br />

Ausgehend vom Zweckartikel werden die <strong>Wald</strong>leistungen und -produkte, die durch<br />

einen Sturm oder dessen Bewältigung in Mitleidenschaft gezogen sein könnten,<br />

identifiziert. Die folgende Systematik beruht auf einer eigenen Einteilung.<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 115

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