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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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kung. Dieser negative Vermögenseffekt ist dabei umso höher, je tiefer der Diskontsatz<br />

gewählt wird. Hier stellt sich die Frage, wie realistisch zukünftig positive Gewinnerwartungen<br />

und tiefe Diskontsätze sind. Die Berücksichtigung marktlicher<br />

und natürlicher Risiken führt zu einer Korrektur der Gewinnerwartungen nach unten<br />

und der Diskontsätze nach oben. Auf der Basis unserer Analysen ist ein «mittleres<br />

Szenario» plausibel, das durch die folgenden Annahmen charakterisiert ist:<br />

• Die Preise liegen genau in der Mitte der betrachteten Bandbreite und entsprechen<br />

somit dem Durchschnitt der Jahre 1997–1999: 102 SFr. für Nadelholz,<br />

104 SFr. für Laubholz,<br />

• der Diskontsatz liegt bei 3% und<br />

• eine mittlere Bewältigungsstrategie führt zu Folgeschäden von 40% der Sturmholzmenge.<br />

Für dieses «mittlere Szenario» beträgt die sturmbedingte Vermögensabnahme<br />

225 Mio. SFr. Sensitivitätsanalysen zeigen, dass dieses Ergebnis relativ stabil ist:<br />

Eine Variation des Diskontsatzes (zwischen 0% und 10%) oder der Umtriebszeiten<br />

(80–140 Jahre für Nadelholz, 100–160 Jahre für Laubholz) verändert dieses Ergebnis<br />

nur um maximal 4%.<br />

9.2.3 Verteilung der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar auf<br />

öffentliche und bäuerliche sowie auf direkt und nicht direkt<br />

betroffene <strong>Wald</strong>eigentümerInnen<br />

Die Verteilung der ökonomischen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar wurde mit Hilfe einer<br />

Befragung untersucht 64 . Die Ergebnisse sind repräsentativ für die bäuerlichen und<br />

die öffentlichen <strong>Wald</strong>eigentümerInnen (WE) in der Schweiz. Im Folgenden werden<br />

zentrale Ergebnisse und Schlussfolgerungen zusammengefasst.<br />

Maximal 60% der Schweizer WE sind direkt von Lothar betroffen. Die Verteilung<br />

der <strong>Auswirkungen</strong> ist asymmetrisch nach dem Muster «wenige sehr stark Betroffene,<br />

viele wenig bis mittelstark Betroffene». Wenn wir als Schwellenwert für eine<br />

«sehr starke Betroffenheit» eine Sturmholzmenge in der Höhe von 20% des gesamten<br />

Holzvorrates festlegen, so sind maximal 13% der bäuerlichen und 3% der öffentlichen<br />

WE sehr stark direkt von Lothar betroffen.<br />

Die bäuerlichen WE sind einerseits schwächer und andererseits stärker von Lothar<br />

betroffen als die öffentlichen WE: Einerseits sind die absolut angefallenen Sturmholzmengen<br />

im Mittel (Median) sehr viel kleiner (bäuerliche WE: 70 m³, öffentliche<br />

WE: 1'700 m³), andererseits ist das Ausmass der relativen Betroffenheit – gemessen<br />

an der mittleren Sturmholzmenge je Hektare (Median) – deutlich höher<br />

(bäuerliche WE: 35 m³/ha, öffentliche WE: 18 m³/ha). Diese Unterschiede sind die<br />

direkte Folge der Eigentumsverhältnisse in der Schweizer <strong>Wald</strong>wirtschaft, die sich<br />

auch in der Befragung widerspiegeln: Die Wälder der öffentlichen WE sind im Mit-<br />

64 Zu den Details vgl. Teil II des Projekts «<strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar» (Baur et al. 2002).<br />

150 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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