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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Systemanalyse<br />

Zwei<br />

Bewältigungsstrategien<br />

9.2.4 Beurteilung von Lothar aus gesamtwirtschaftlicher Sicht<br />

Wird das betrachtete System erweitert, so ist die <strong>Wald</strong>wirtschaft eine von mehreren<br />

Gruppen von Personen, die von Lothar betroffen sind. Wir unterscheiden 7 Bereiche,<br />

in denen Lothar <strong>Auswirkungen</strong> auf einzelne Personen und Personengruppen<br />

haben kann:<br />

• <strong>Wald</strong>- und Forstwirtschaft: private und öffentliche WE, Forstpersonal, Forstunternehmen.<br />

• Holzindustrie und weitere vor- oder nachgelagerte Wirtschaftszweige: Unternehmen<br />

der 1. und 2. Verarbeitungsstufe, Transportunternehmen, Strassenbauer,<br />

Ofenbauer, Forstmaschinenhersteller usw.<br />

• KonsumentInnen von Holzprodukten: KonsumentInnen von Nutzholz, Energieholz,<br />

Papier/Karton usw.<br />

• Biotische und abiotische Umwelt: KonsumentInnen von biotischen Umweltleistungen<br />

(<strong>Wald</strong> als naturnaher Lebensraum, Biodiversität) und abiotischen Umweltleistungen<br />

(Boden, Wasser, Luft, CO2-Senke).<br />

• Schutz vor Naturgefahren: Personen, die von Schutzleistungen des <strong>Wald</strong>es für<br />

Menschen und Sachwerte profitieren.<br />

• Erholung und Freizeit: SpaziergängerInnen, JägerInnen, BikerInnen, ReiterInnen,<br />

OL-LäuferInnen usw.<br />

• Politik und Verwaltung: Forstbehörden/Forstdienste, ParlamentarierInnen (Bd,<br />

Kt, Gmde), Steuerzahlende, Forschung.<br />

<strong>Auswirkungen</strong> in diesen 7 Bereichen können finanzieller, aber auch nichtfinanzieller<br />

Art sein. Sie können quantifizierbar sein oder nur qualitativ beschreibbar.<br />

Auch bei einer gesamtwirtschaftlichen Perspektive ist die Unterscheidung<br />

wichtig zwischen <strong>Auswirkungen</strong>, die durch den Sturm direkt verursacht werden<br />

(z.B. Beschädigung von Spazierwegen durch den Sturm) und solchen, die im Zusammenhang<br />

mit der Ereignisbewältigung entstehen (z.B. Beschädigung von Spazierwegen<br />

durch Räumungsarbeiten).<br />

Um die <strong>Auswirkungen</strong> des Ereignisses selbst von denjenigen der Sturmbewältigung<br />

unterscheiden zu können, betrachten wir zwei verschiedene Bewältigungsstrategien,<br />

eine MIN-Strategie und eine MAX-Strategie. Dieses Vorgehen erlaubt es, nicht nur<br />

die tatsächlichen <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar zu diskutieren, die auch ein Ergebnis<br />

der gewählten Bewältigungsstrategie sind, sondern zusätzlich eine alternative Bewältigungsstrategie<br />

und deren potenziellen <strong>Auswirkungen</strong> in die Überlegungen einzubeziehen.<br />

Bei der MIN-Strategie besteht das Hauptziel darin, negative Folgewirkungen des<br />

Sturms – insbesondere negative Einkommenswirkungen durch einen Preiszerfall<br />

auf den Holzmärkten, aber auch übermässige Folgeschäden – zu mildern. Wegleitend<br />

für diese Strategie ist, dass Sturmholz kostendeckend geräumt wird und dass<br />

Folgeschäden extensiv, d.h. mit wenigen gezielten Präventionsmassnahmen, bekämpft<br />

werden. Es wird dabei in Kauf genommen, dass viel Holz im <strong>Wald</strong> liegen<br />

152 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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