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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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für die sich <strong>Auswirkungen</strong> ergeben, welche weitgehend unabhängig von der gewählten<br />

Bewältigungsstrategie sind. Zum Schluss diskutieren wir die von der Bewältigungsstrategie<br />

beeinflussten <strong>Auswirkungen</strong>.<br />

Keine <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar erwarten wir für die Holzunternehmen der 2. Verarbeitungsstufe,<br />

die Hersteller von Holzendprodukten sowie die KonsumentInnen<br />

von Nutzholz und Endprodukten wie Papier/Karton. Für diese Wirkungsneutralität<br />

sind unseres Erachtens zwei Gründe ausschlaggebend: Einerseits sind die Preise für<br />

Schnittholz aufgrund hoher Konkurrenz bereits niedrig; andererseits ist aus empirischen<br />

Untersuchungen bekannt, dass Preistransmissionen im Allgemeinen asymmetrisch<br />

sind, d.h. kurzfristig höhere Preise werden schnell an die nächste Stufe<br />

weitergegeben, nicht aber kurzfristig tiefere Preise (Abdulai 2002).<br />

Keine grossräumigen <strong>Auswirkungen</strong> erwarten wir bezüglich der Schutzleistungen<br />

des <strong>Wald</strong>es für Menschen und Sachwerte. Die Begründung dafür ist, dass Lothar<br />

v.a. das Mittelland und die Voralpen getroffen hat. Zwar sind 30% der geworfenen<br />

Wälder aus Sicht der Kantone Schutzwälder, unsere Modellrechnungen auf der Basis<br />

des Landesforstinventars ergeben jedoch, dass im Lothar-Perimeter keine grösseren<br />

Wälder mit besonderer Schutzfunktion liegen. Dies heisst nicht, dass kleinräumig<br />

und in Einzelfällen nicht trotzdem Schutzleistungen gefährdet sein können.<br />

Beispiele dafür sind das Stanserhorn, das Engelbergertal, das Simmental und die<br />

Lötschbergnordrampe (BUWAL, Eidg. Forstdirektion 2002: 10).<br />

Positive <strong>Auswirkungen</strong> haben Stürme für den <strong>Wald</strong> in seiner Bedeutung als naturnaher<br />

Lebensraum sowie für die Biodiversität. Stürme sind Naturereignisse und erhöhen<br />

die <strong>Wald</strong>dynamik. Unabhängig davon, ob Sturmholz geräumt wird oder<br />

nicht, ergeben sich deshalb positive <strong>Auswirkungen</strong> für die Natur. Auch für die Forschung<br />

können sich positive Impulse ergeben.<br />

Für die übrigen Bereiche und Personengruppen gehen wir davon aus, dass sich je<br />

nach Bewältigungsstrategie unterschiedliche <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar ergeben.<br />

Die <strong>Auswirkungen</strong> mit den beiden Räumungsstrategien sehen wie folgt aus:<br />

MIN-Strategie<br />

• Für die <strong>Wald</strong>wirtschaft ergeben sich im Vergleich zur Situation ohne Lothar<br />

neutrale bis positive Einkommenswirkungen. Vorausgesetzt, die Holznutzung<br />

bleibt auf dem Niveau der Jahre vor dem Sturm, so sind die Einkommenswirkungen<br />

neutral, wenn sich Ertrag (Holzpreis) und Aufwand pro m³ im gleichen<br />

Ausmass verändern. Eine positive Wirkung ist möglich, wenn der Saldo von Ertrag<br />

und Aufwand pro m³ steigt. Die Vermögenswirkungen durch Folgeschäden<br />

können aufgrund der extensiven Borkenkäferbekämpfung höher ausfallen als bei<br />

der MAX-Strategie.<br />

• Die <strong>Auswirkungen</strong> für das Forstpersonal und die Forstunternehmen sind neutral<br />

oder, falls die Nachfrage nach forstlichen Arbeitskräften abnimmt, negativ.<br />

Gleichzeitig ist die Unfallrate im <strong>Wald</strong> tendenziell kleiner als bei der MAX-<br />

Strategie.<br />

140 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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