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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Gesamtwirtschaftliche<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar<br />

bleibt und die Folgeschäden höher ausfallen als bei einer intensiven Borkenkäferbekämpfung.<br />

Das Hauptziel der MAX-Strategie besteht darin, das Sturmholz einer Verwertung<br />

zuzuführen und Folgeschäden zu verhindern. Wegleitend für diese Strategie ist,<br />

dass ein möglichst grosser Teil des Sturmholzes geräumt wird und dass Folgeschäden<br />

intensiv, d.h. möglichst flächendeckend und mit entsprechendem Aufwand, bekämpft<br />

werden. Es wird dabei in Kauf genommen, dass Sturmholz mit Verlust geräumt<br />

wird und sich die negativen Einkommenswirkungen von Lothar weiter verstärken.<br />

Aus den Analysen für die einzelnen Personengruppen folgern wir, dass die gesamtwirtschaftlichen<br />

Folgen des Sturms Lothar im <strong>Wald</strong> unabhängig von der gewählten<br />

Bewältigungsstrategie relativ gering sind. Für die Mehrheit der Personen und Personengruppen<br />

im betrachteten System sind die <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms im <strong>Wald</strong><br />

von kleiner Bedeutung oder vernachlässigbar (z.B. KonsumentInnen von Holzprodukten<br />

(ohne Energieholz), KonsumentInnen von Erholungsleistungen usw.). Für<br />

einzelne Personen oder Personengruppen können die <strong>Auswirkungen</strong> jedoch schwer<br />

wiegen (Todesfälle bei Räumungsarbeiten, überdurchschnittlich stark betroffene<br />

WE usw.). Die Wahl der Bewältigungsstrategie beeinflusst in erster Linie die Verteilungswirkungen:<br />

So haben z.B. von der effektiv gewählten maximalen Bewältigungsstrategie<br />

besonders die Sägereien und Forstunternehmen profitiert, während<br />

bei einer hypothetischen minimalen Bewältigungsstrategie v.a. die Budgets von<br />

Bund und Kantonen entlastet worden wären. Für die Natur wirkt sich Lothar positiv<br />

aus, da Stürme die <strong>Wald</strong>dynamik erhöhen. Bei einer maximalen Strategie sind allenfalls<br />

negative <strong>Auswirkungen</strong> durch gravierende Eingriffe bei der Räumung möglich.<br />

9.3 Schlussfolgerungen zur ökonomischen Bedeutung<br />

von Lothar<br />

Unsere Schlussfolgerungen zur ökonomischen Bedeutung von Lothar fassen wir in<br />

zwei zentralen Ergebnissen zusammen, die nachstehend begründet werden:<br />

a) Die ökonomische Bedeutung von Lothar für die Schweizer <strong>Wald</strong>wirtschaft wurde<br />

bisher überschätzt.<br />

b) Bei einer qualitativen Beurteilung aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist Lothar<br />

keine Katastrophe sondern ein eindrückliches Naturereignis, das die bestehenden<br />

Probleme der <strong>Wald</strong>wirtschaft verdeutlicht, von dem die Holzwirtschaft stark<br />

profitiert hat und das für den Bund und die Kantone hohe Kosten verursacht.<br />

a) Die ökonomische Bedeutung von Lothar für die Schweizer <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />

wurde bisher überschätzt.<br />

Die Ergebnisse der theoretischen Analyse, der Modellrechnungen und der Befragung<br />

relativieren die ökonomische Bedeutung von Lothar für die Schweizer <strong>Wald</strong>-<br />

11 Literatur 153

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