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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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öffentlichen Güter sind frei zugänglich und im Allgemeinen fehlen Marktpreise.<br />

Deshalb ist eine ökonomische Bewertung von Leistungen, welche die Eigenschaften<br />

öffentlicher Güter aufweisen, sehr aufwendig. In der vorliegenden Untersuchung<br />

geht es nicht um eine Monetarisierung dieser Leistungen. Im Vordergrund<br />

stehen:<br />

• die Identifikation von Personengruppen,<br />

• die Abschätzung der ungefähren Anzahl potenziell Betroffene je Personengruppe,<br />

• die Art der Sturmfolgen,<br />

• die Richtung (Vorzeichen) der <strong>Auswirkungen</strong> und<br />

• die Grössenordnung der <strong>Auswirkungen</strong>.<br />

8.2 Vorgehen zur Analyse der gesamtwirtschaftlichen<br />

Sturmfolgen<br />

Bei der Untersuchung der gesamtwirtschaftlichen Folgen von Lothar stützen wir<br />

uns auf das Wirkungsmodell in Abschnitt 8.1. Um die <strong>Auswirkungen</strong> des Ereignisses<br />

selbst von denjenigen der Sturmbewältigung unterscheiden zu können, betrachten<br />

wir zwei verschiedene Strategien der Bewältigung von Sturmfolgen. Die beiden<br />

Bewältigungsstrategien sind durch die folgenden Annahmen charakterisiert:<br />

• Minimale Bewältigungsstrategie (MIN-Strategie): Das Hauptziel besteht darin,<br />

negative Folgewirkungen des Sturms – insbesondere negative Einkommenswirkungen<br />

durch einen Preiszerfall auf den Holzmärkten, aber auch übermässige<br />

Folgeschäden – zu mildern. Wegleitend für diese Strategie ist, dass Sturmholz<br />

kostendeckend geräumt wird und dass Folgeschäden extensiv, d.h. mit wenigen<br />

gezielten Präventionsmassnahmen, bekämpft werden. Es wird dabei in Kauf genommen,<br />

dass viel Holz im <strong>Wald</strong> liegen bleibt und die Folgeschäden höher ausfallen<br />

als bei einer intensiven Borkenkäferbekämpfung.<br />

Die MIN-Strategie ist hypothetisch und stellt die bestmögliche Approximation<br />

dar, um <strong>Auswirkungen</strong>, die durch Lothar selbst verursacht wurden, zu untersuchen.<br />

• Maximale Bewältigungsstrategie (MAX-Strategie): Das Hauptziel besteht darin,<br />

das Sturmholz einer Verwertung zuzuführen und Folgeschäden zu verhindern.<br />

Wegleitend für diese Strategie ist, dass ein möglichst grosser Teil des Sturmholzes<br />

geräumt wird und dass Folgeschäden intensiv, d.h. möglichst flächendeckend<br />

und mit entsprechendem Aufwand, bekämpft werden. Es wird dabei in<br />

Kauf genommen, dass Sturmholz mit Verlust geräumt wird und sich die negativen<br />

Einkommenswirkungen von Lothar weiter verstärken.<br />

Die MAX-Strategie umschreibt den tatsächlich eingeschlagenen Weg nach Lothar<br />

und erlaubt es, die <strong>Auswirkungen</strong> der Ereignisbewältigung zu analysieren.<br />

Bei der Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms betrachten<br />

wir die Personengruppen, welche im Wirkungsmodell (Abbildung 24) in sieben<br />

Bereiche eingeteilt werden. Die ungefähre Anzahl der Personen innerhalb der verschiedenen<br />

Gruppen haben wir grob abgeschätzt und in Abbildung 23 aufgeführt;<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 121

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