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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Sind die <strong>Wald</strong>leistungen<br />

oder die <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft<br />

durch Lothar<br />

gefährdet?<br />

10 Politische Schlussfolgerungen<br />

Die Schlussfolgerungen zum politischen Handlungsbedarf orientieren sich an den<br />

übergeordneten Fragestellungen (vgl. Kapitel 9) 70 . Sie sind in neun Ergebnissen und<br />

elf Empfehlungen zusammengefasst als Anregung für die politische Diskussion.<br />

Ergebnis I: Um zu beurteilen, ob die Erhaltung der <strong>Wald</strong>leistungen oder der <strong>Wald</strong>-<br />

und Holzwirtschaft durch Lothar gefährdet ist, brauchen wir einerseits Kriterien, die<br />

eine Beurteilung des Gefährdungsgrades erlauben, andererseits eine Konkretisierung<br />

dieser Kriterien in Schwellenwerten, die politische Massnahmen legitimieren.<br />

Kriterien für eine Beurteilung des Gefährdungsgrades können aus dem <strong>Wald</strong>gesetz<br />

hergeleitet werden. Nach unserem Wissensstand gibt es jedoch keine konkreten<br />

Schwellenwerte.<br />

Empfehlung I: Im Hinblick auf zukünftige Stürme im <strong>Wald</strong> empfiehlt es sich,<br />

konkrete Schwellenwerte festzulegen, um zu beurteilen, unter welchen Bedingungen<br />

z.B. die Erhaltung des <strong>Wald</strong>es «in seiner Fläche und in seiner räumlichen<br />

Verteilung» (<strong>Wald</strong>gesetz, Art. 1) oder die Erhaltung der <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft<br />

gefährdet ist. Der Begriff <strong>Wald</strong>katastrophe ist inhaltlich zu präzisieren,<br />

ebenso die Bedingungen, unter denen aus der «Kann»-Formulierung im<br />

Katastrophenartikel – «Bei <strong>Wald</strong>katastrophen kann die Bundesversammlung<br />

mit allgemeinverbindlichem, nicht referendumspflichtigem Bundesbeschluss<br />

Massnahmen ergreifen...» – ein «Muss» wird.<br />

Ergebnis II: Aufgrund unserer theoretischen und empirischen Analysen kommen<br />

wir zum Schluss, dass Lothar weder die <strong>Wald</strong>leistungen im Einzugsgebiet des<br />

Sturms noch die Schweizer <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft existenziell gefährdet hat.<br />

Lothar hat vielmehr die bereits vorher schwierige wirtschaftliche Lage der Schweizer<br />

<strong>Wald</strong>wirtschaft verdeutlicht. Lokal und für einzelne <strong>Wald</strong>eigentümerInnen waren<br />

die <strong>Auswirkungen</strong> von Lothar jedoch zweifellos gravierend. Dies gilt sowohl<br />

für öffentliche als auch für private <strong>Wald</strong>eigentümerInnen, insbesondere dann, wenn<br />

die <strong>Wald</strong>wirtschaft einen wichtigen Beitrag zum Haushaltseinkommen leistet.<br />

Empfehlung II: In Fällen, in denen Lothar schwerwiegende <strong>Auswirkungen</strong> hat,<br />

stellt sich die Frage, ob und wie gezielte Hilfe geleistet werden kann. Dazu<br />

muss konkretisiert werden, was als schwerwiegend gilt.<br />

70<br />

1. Sind die <strong>Wald</strong>leistungen oder die <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft durch Lothar gefährdet? 2. Welche politischen<br />

Massnahmen sind nötig und wie sind sie konkret auszugestalten, um die Folgen eines Sturms<br />

wie Lothar effizient zu bewältigen? 3. Was sind die Konsequenzen für den Bedarf an öffentlichen Mitteln?<br />

10 Politische Schlussfolgerungen 167

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