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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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Tabelle 22 Unterteilung der WE nach Betroffenheit und Eigentumsverhältnissen.<br />

private WE öffentliche WE<br />

bäuerliche WE nicht-bäuerliche WE mit Steuereinnahmen ohne Steuereinnahmen<br />

direkt betroffene WE A B C D<br />

nicht direkt betroffene WE E F G H<br />

Aus den direkten physischen Schäden im <strong>Wald</strong> resultieren Vermögensänderungen.<br />

Definitionsgemäss wirkt sich der Sturm auf das <strong>Wald</strong>vermögen der von direkten<br />

<strong>Auswirkungen</strong> betroffenen WE aus (Gruppen A-D) 47 . Die Vermögenswirkungen<br />

sind bei der minimalen Bewältigungsstrategie tendenziell stärker als bei der MAX-<br />

Strategie, da die physische Zerstörung durch Folgeschäden tendenziell grösser ist.<br />

Die Wälder der privaten WE sind im Mittel relativ klein und die absoluten Vermögenswirkungen<br />

für die einzelnen direkt betroffenen privaten WE (Gruppen A und<br />

B) sind deshalb gering. Durch eine teilweise starke Bindung zu ihrem <strong>Wald</strong> können<br />

die privaten WE jedoch emotionales Leid aus dessen Zerstörung erfahren. Die<br />

Vermögenswirkungen sind für die direkt betroffenen öffentlichen WE (Gruppen C,<br />

D) im Vergleich zu den direkt betroffenen privaten WE absolut höher, jedoch relativ<br />

geringer, da prozentual ein kleinerer Anteil des Holzvorrates geworfen wurde.<br />

Zu den indirekten <strong>Auswirkungen</strong> zählen vor allem Änderungen im Aufwand für<br />

Räumung, Lagerung, Wiederbewaldung und Jungwuchspflege sowie auf der Ertragsseite<br />

veränderte Holzpreise und Nutzungsmengen. Diese Veränderungen führen<br />

zu Einkommenswirkungen, die bei der MIN-Strategie tendenziell geringer ausfallen<br />

oder sogar positiv sind. Aus den Ergebnissen unserer Befragung schliessen<br />

wir, dass sich auch für die von Lothar nicht direkt betroffenen WE wirtschaftliche<br />

<strong>Auswirkungen</strong> ergeben, z.B. durch Nutzungseinschränkungen. Insgesamt sind die<br />

nicht direkt Betroffenen (Gruppen E-H) jedoch weniger häufig und in geringerem<br />

Ausmass wirtschaftlich betroffen.<br />

Die folgenden Überlegungen führen dazu, dass wir die Einkommenswirkungen für<br />

die bäuerlichen WE (A, E) als eher gering einschätzen: Für die meisten bäuerlichen<br />

WE hat der <strong>Wald</strong> keine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Aufgrund der grossen<br />

Bedeutung der Eigennutzung und der Flexibilität beim Arbeitseinsatz sind bäuerliche<br />

WE zudem robuster gegenüber natürlichen Ereignissen und Marktveränderungen.<br />

Für bäuerliche WE können sich wirtschaftlich schwerwiegende <strong>Auswirkungen</strong><br />

dann ergeben, wenn sie sehr stark von Lothar betroffen sind, und deshalb eine langfristige<br />

Verschlechterung des Betriebsergebnisses aus dem <strong>Wald</strong> erwarten und<br />

wenn gleichzeitig der Einkommensbeitrag des <strong>Wald</strong>es wichtig ist. Aus der Befragung<br />

(vgl. Kapitel 7) schliessen wir, dass dies für maximal 6% aller bäuerlichen<br />

WE zutrifft.<br />

47<br />

Vermögenswirkungen für nicht direkt betroffene WE sind ebenfalls möglich (wegen Folgeschäden),<br />

da ihr Anteil jedoch gering ist (vgl. Fussnote 19), werden sie hier vernachlässigt.<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 123

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