LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU
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Unternehmen<br />
1. Verarbeitungsstufe<br />
8.3.2 Holzindustrie und weitere vor- oder nachgelagerte Wirtschaftszweige<br />
Bei der Einteilung der Holzindustrie in 1. und 2. Verarbeitungsstufe sowie Hersteller<br />
von Produkten für den Endverbrauch stützen wir uns auf die Systematik, die in<br />
der «<strong>Ökonomische</strong>n Branchenstudie der <strong>Wald</strong>- und Holzwirtschaft» verwendet<br />
wurde (BUWAL 2001). <strong>Auswirkungen</strong> für die Holzindustrie und weitere vor- und<br />
nachgelagerte Wirtschaftszweige ergeben sich dann, wenn sich aufgrund von Lothar<br />
Preise, Einkaufs- oder Absatzmengen deutlich ändern.<br />
Bei der MIN-Strategie wird davon ausgegangen, dass nach einem Sturm nur dann<br />
zusätzliches Holz auf den Markt kommt, wenn die Holzpreise auf einem erntekostendeckenden<br />
Niveau bleiben. Damit ergeben sich kaum <strong>Auswirkungen</strong> für die Unternehmen,<br />
welche der <strong>Wald</strong>wirtschaft nachgelagert sind. Auch auf weitere mit der<br />
<strong>Wald</strong>wirtschaft verbundene Branchen sind bei dieser Räumungsstrategie keine<br />
<strong>Auswirkungen</strong> zu erwarten.<br />
Die MAX-Strategie, welche der tatsächlichen Bewältigung nach Lothar entspricht,<br />
führte zu einem Preisrückgang und somit zu verschiedenen Folgen für die Holzindustrie<br />
und weitere der <strong>Wald</strong>wirtschaft vor- oder nachgelagerte Wirtschaftszweige:<br />
Die 1. Verarbeitungstufe umfasst Sägewerke, Holzplattenwerke, Grosshandel mit<br />
Holz und Bauelementen aus Holz sowie Betriebe der Holz- und Zellstoffindustrie.<br />
Für die Unternehmen der 1. Verarbeitungsstufe hängen die <strong>Auswirkungen</strong> eines<br />
Sturmereignisses von Veränderungen bei Mengen, Qualitäten und Preisen von Säge-Rundholz<br />
und einer möglicherweise verschärften Konkurrenzsituation beim Absatz<br />
der Produkte ab.<br />
Sägewerke, Holzplattenwerke: Im Fall von Lothar haben die Säge- und Holzplattenwerke<br />
stark von der maximalen Bewältigungsstrategie profitiert. Die Einkaufspreise<br />
bei Säge-Rundholz sanken um rund 30%, die Preise für Schnittholz jedoch<br />
nur um rund 2% (Holzindustrie Schweiz 2001). Die eingekaufte Rundholzmenge<br />
nahm um rund 30% zu (BFS/BUWAL 2001), die Schnittholzproduktion um 21%.<br />
Die Ertragslage konnte in der Branche aufgrund der geringeren Rundholzpreise<br />
trotz eines starken Rückgangs der Restholz-Preise um 30–40% deutlich verbessert<br />
werden. Dies hatte eine optimistische Investitionstätigkeit im Jahr 2001 zur Folge<br />
(BFS/BUWAL 2001).<br />
Grosshandel mit Holz und Bauelementen aus Holz: Der Grosshandel mit Holz und<br />
Bauelementen aus Holz dürfte nur vom Rundholzpreiszerfall profitiert haben, wenn<br />
mit Rundholz selbst gehandelt wird. Da die Preise für Schnittholz usw. nur sehr<br />
wenig zurückgingen, dürften sich sonst kaum <strong>Auswirkungen</strong> für diese Branche ergeben<br />
haben.<br />
Holz- und Zellstoff: <strong>Auswirkungen</strong> des Sturmes Lothar auf Betriebe der Holz- und<br />
Zellstoffindustrie sind nicht zu erwarten, da diese in den Weltmarkt eingebunden<br />
sind mit entsprechend hoher Wettbewerbsintensität und niedrigen Preisen. Daher ist<br />
8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 127