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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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der Folgeschäden ist sowohl von der Bewältigungsstrategie als auch von exogenen<br />

Faktoren abhängig; in unserer Untersuchung betrachten wir Varianten mit Folgeschäden<br />

zwischen 10% und 200% des Sturmholzvolumens. Bei den Preisen unterstellen<br />

wir, dass das langfristige Niveau maximal +/- 20% vom Niveau vor Lothar<br />

abweicht. Die untere Preisschranke (pmin) liegt somit bei 81 bzw. 83 SFr./m³<br />

(für Nadel- bzw. Laubholz) und die obere Schranke (pmax) liegt bei 122 bzw. 125<br />

SFr./m³.<br />

In den verschiedenen Ausgangsszenarien liegen die sturmbedingten <strong>Auswirkungen</strong><br />

mit einem Diskontsatz von 3% (bzw. 0%) zwischen einer negativen Vermögenswirkung<br />

von 1’037 Mio. SFr. (bzw. 1’108 Mio. SFr.) und einer positiven Vermögenswirkung<br />

von 18 Mio. SFr. (bzw. 84 Mio. SFr.) 39 . Diese Extremwerte entstehen,<br />

wenn das Ausmass der Folgeschäden doppelt so gross ist wie die Sturmholzmenge<br />

(maximale Folgeschäden bei minimaler Prävention). Das schlechteste Ergebnis –<br />

eine Vermögensabnahme von 1’108 Mio. SFr. – tritt ein, wenn die Holzpreise hoch<br />

sind (pmax) und ein Diskontsatz von 0% gewählt wird, das beste Ergebnis – eine<br />

Vermögenszunahme um 84 Mio. SFr. – tritt unter der Annahme eines tiefen Preisniveaus<br />

(pmin) und eines Diskontsatzes von 0% ein. Die positive Vermögenswirkung<br />

des Sturmes entsteht, weil der Holzpreis tiefer ist als die Erntekosten von 84<br />

SFr./m³ (d.h. der erntekostenfreie Erlös ist negativ) und weil unterstellt wird, dass<br />

die Holzproduktion in Zukunft weitergeführt wird, obwohl sie nicht rentabel ist.<br />

Die Prognosen für die Folgeschäden nach Lothar liegen bei 4–6 Mio. m³ (BUWAL,<br />

Eidg. Forstdirektion 2002) und somit bei ca. 30–40% der Sturmholzmenge. Die<br />

Vermögenswirkungen mit Folgeschäden von 40% des Sturmholzes liegen zwischen<br />

einer Vermögenszunahme von 12 Mio. SFr. (mit pmin) und einer Vermögensabnahme<br />

von 452 Mio. SFr. (mit pmax).<br />

Welche Annahmen über die Preise am besten der Realität entsprechen, ist sehr<br />

schwierig abzuschätzen. Die aktuelle Entwicklung weist darauf hin, dass die untere<br />

Preisschranke wenig plausibel ist. Nach einem Preisrückgang um 30% im Jahr 2000<br />

sind die Preise für Stammholz im Jahr 2001 wieder um 20% angestiegen (BFS<br />

2002). Andererseits gibt es auch keine Anzeichen, die auf einen Anstieg der Preise<br />

über das Niveau der Jahre vor dem Sturm hindeuten. Zum Abschluss betrachten wir<br />

ein «mittleres Szenario», das durch die folgenden Annahmen charakterisiert ist: Die<br />

Preise liegen genau in der Mitte der betrachteten Bandbreite (und entsprechen somit<br />

dem Durchschnitt der Jahre 1997–1999: 102 SFr. für Nadelholz, 104 SFr. für Laubholz)<br />

und eine mittlere Prävention führt zu Folgeschäden von 40% der Sturmholzmenge.<br />

In diesem mittleren Szenario beträgt die sturmbedingte Vermögensabnahme<br />

für die WE 225 Mio. SFr. Sensitivitätsanalysen zeigen, dass eine Variation des Diskontsatzes<br />

(zwischen 0% und 10%) oder der Umtriebszeiten (80–140 Jahre für Nadelholz,<br />

100–160 Jahre für Laubholz) dieses Ergebnis um maximal 4% verändert.<br />

39<br />

Die Resultate mit einem Diskontsatz von 3% sind in Tabelle 9 aufgeführt. In Anhang 4 werden<br />

zusätzlich die Vermögenswirkungen bei einem Diskontsatz von 0% dargestellt (Tabelle 30).<br />

96 <strong>LOTHAR</strong> <strong>Ökonomische</strong> <strong>Auswirkungen</strong> des Sturms Lothar im Schweizer <strong>Wald</strong> – Teil I

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