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LOTHAR. Ökonomische Auswirkungen. Wald - BAFU

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OL-LäuferInnen<br />

Fazit zu Erholung und<br />

Freizeit<br />

auch die negativen <strong>Auswirkungen</strong> für BikerInnen unabhängig von der Bewältigungsstrategie<br />

wenig spürbar sind und vernachlässigt werden können.<br />

Als Folge eines Sturms können OL-LäuferInnen betroffene <strong>Wald</strong>gebiete nicht mehr<br />

benutzen, solange die Sturmflächen und unpassierbare Wege nicht geräumt sind<br />

(Schenk 2001: 30). Dadurch werden Trainingsgebiete beeinträchtigt, was sich insbesondere<br />

dort nachteilig auswirkt, wo sich OL-Gruppen auf einzelne Wälder konzentrieren.<br />

Von zentraler Bedeutung ist, dass durch die sturmbedingten Veränderungen<br />

im <strong>Wald</strong> verschiedene OL-Karten unbrauchbar werden. Werden Karten<br />

wertlos, so kann dies für Gruppen negative finanzielle Konsequenzen haben. Aufgrund<br />

der starken Veränderungen in Sturmflächen können innerhalb eines gewissen<br />

Zeitraumes nach dem Ereignis Karten nicht neu aufgenommen werden. Somit verfügen<br />

OL-Gruppen in solchen Sturmgebieten nicht über brauchbare Karten.<br />

Auf Windwurfflächen entwickelt sich in der Regel ein dichter Jungwuchs, der für<br />

OL-Laufende ein Hindernis darstellt. Diese Flächen werden daher gemieden und es<br />

wird auf unbetroffene Gebiete ausgewichen, was dort zu einer Erhöhung des Nutzungsdruckes<br />

führt.<br />

Aus OL-spezifischer Sicht ergeben sich somit je nach Bewältigungsstrategie unterschiedliche<br />

<strong>Auswirkungen</strong> von Lothar. Wird nur ein kleiner Teil des Sturmholzes<br />

geräumt, so ist die Nutzung von <strong>Wald</strong>flächen für OL-Aktivitäten erschwert, was<br />

mittel- bis langfristig mit negativen <strong>Auswirkungen</strong> verbunden ist. Die MAX-<br />

Strategie entspricht dem Wunsch von OL-Gruppen, die eine weitgehende Räumung<br />

von Windwurfflächen und den Verzicht auf Einzäunungen von Jungwuchsflächen<br />

vorziehen.<br />

Werden Windwurfflächen in der Bevölkerung insgesamt als einschränkend für die<br />

Erholung und die Freizeit wahrgenommen, wie dies häufig postuliert wird (vgl. z.B.<br />

WSL/BUWAL 2001: 61)? Aufgrund zweier Umfragen nach Lothar kann diese<br />

Aussage nicht gestützt werden (Schenk 2001: 2; Wild-Eck 2001: 67). Für Gruppen,<br />

die den <strong>Wald</strong> vor allem in ihrer Freizeit nutzen, bedeutet ein Sturm wie Lothar mittel-<br />

und langfristig kaum einschneidende Veränderungen. Die Sturmfolgen sind für<br />

die meisten Personengruppen vor allem kurzfristig, d.h. in den ersten Monaten nach<br />

dem Ereignis, von Bedeutung und betreffen besonders nachteilige Wirkungen durch<br />

gesperrte <strong>Wald</strong>wege.<br />

Aus diesen Gründen gehen wir für beide Bewältigungsstrategien davon aus, dass<br />

die <strong>Auswirkungen</strong> für Personen und Personengruppen im Bereich Freizeit und Erholung<br />

im Allgemeinen nur leicht negativ, von kurzer Dauer und in ihrer Grössenordnung<br />

kaum spürbar sind. Lediglich Jäger und vor allem OL-LäuferInnen erleben<br />

liegengelassenes Holz tendenziell als Hindernis und dadurch eher negativ. Sie ziehen<br />

daher eine Räumung des Sturmholzes vor.<br />

8 Gesamtwirtschaftliche Beurteilung des Sturms Lothar 137

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