Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 100<br />
Mit diesem Hilfssatz folgt aus (5.57) die Eulersche Differentialgleichung der Variationsrechnung<br />
<br />
d ∂F<br />
dx ∂y ′<br />
<br />
− ∂F<br />
∂y<br />
= 0. (5.59)<br />
Dies ist eine Differentialgleichung zweiter Ordnung für die gesuchte Funktion y(x).<br />
Die beiden Integrationskonstanten werden durch die Randbedingungen festgelegt.<br />
5.4.2 Hamiltonsches Prinzip<br />
Ein Vergleich der Lagrangegleichungen zweiter Art (5.39) mit der Eulerschen Differentialgleichung<br />
der Variationsrechnung (5.59) legt es nahe, daß die Lagrangegleichungen<br />
aus einem Variationsprinzip abgeleitet werden können. Dieses Variationsprinzip<br />
wird als Hamiltonsches Prinzip bezeichnet.<br />
Für ein physikalisches System mit der Lagrangefunktion L(q, ˙q, t) definiert man die<br />
Wirkung<br />
S[q] =<br />
t2<br />
t1<br />
dt L(q, ˙q, t) . (5.60)<br />
Die Wirkung ist ein Funktional der Bahn q(t), die in einem Zeitintervall t1 < t < t2<br />
zwischen einem Anfangspunkt q(t1) und einem Endpunkt q(t2) durchlaufen wird.<br />
Nach dem Hamiltonschen Prinzip ist die Wirkung für die tatsächlich durchlaufene<br />
Bahn stationär,<br />
δS[q] = 0 mit δq(t1) = δq(t2) = 0 . (5.61)<br />
Als Vergleichsfunktionen sind hier alle Bahnen zwischen dem Anfangspunkt q(t1)<br />
und dem Endpunkt q(t2) zugelassen. Da die Anfangs- und Endpunkte vorgegeben<br />
sind, verschwindet die Variation in diesen Randpunkten.<br />
Der Beweis des Hamiltonschen Prinzips beruht auf der oben dargestellten Variationsrechnung.<br />
Anstatt einer Funktion y(x) müssen nun die f Funktionen q1(t), · · · , qf(t)