Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 35<br />
3.2.2 Rotierendes Bezugssystem<br />
Ein rotierendes Bezugssystem werde durch eine zeitabhängige Orthonormalbasis<br />
{e ′ i(t)} dargestellt, die sich gegenüber der festen Orthonormalbasis {ei} eines Inertialsystems<br />
dreht. Zu jedem Zeitpunkt ist die Transformation der Basis eine orthonormale<br />
Transformation, d.h. es gilt<br />
e ′ i(t) = <br />
αij(t)ej. (3.33)<br />
j<br />
Zur Berechnung der Geschwindigkeit und der Beschleunigung eines Massenpunktes<br />
im rotierenden System benötigt man die zeitliche Änderung der Basisvektoren. Diese<br />
Änderung kann zu jedem Zeitpunkt durch eine Drehachse und eine Winkelgeschwindigkeit<br />
angegeben werden. Wir zeigen dies zuerst am Beispiel einer Rotation um die<br />
x3-Achse und dann allgemein für beliebige Drehungen.<br />
Drehung um die x3-Achse<br />
Eine Rotation um die x3-Achse mit einer Winkelgeschwindigkeit ω = ˙ϕ wird durch<br />
eine orthogonale Transformation der Form (3.16) mit einem zeitabhängigen Drehwinkel<br />
ϕ(t) dargestellt. Differenziert man (3.16) nach der Zeit, so folgt in Matrix-<br />
schreibweise<br />
⎛<br />
d<br />
⎝<br />
dt<br />
e ′ 1<br />
e ′ 2<br />
e ′ 3<br />
⎞<br />
⎠ = d<br />
⎛<br />
cos ϕ(t)<br />
⎝ − sin ϕ(t)<br />
dt<br />
0<br />
⎛<br />
− sin ϕ(t)<br />
sin ϕ(t)<br />
cos ϕ(t)<br />
0<br />
cos ϕ(t)<br />
⎞ ⎛<br />
0<br />
0 ⎠ ⎝<br />
1<br />
⎞ ⎛<br />
0<br />
= ω ⎝ − cos ϕ(t) − sin ϕ(t) 0 ⎠ ⎝<br />
⎛<br />
0<br />
0<br />
1<br />
⎞ ⎛<br />
0<br />
0<br />
⎞<br />
0<br />
= ω ⎝ −1 0 0 ⎠ ⎝ ⎠ .<br />
0 0 0<br />
Definiert man mit Hilfe der Drehachse e3 und der Winkelgeschindigkeit ω eine vektorielle<br />
Winkelgeschwindigkeit ω = ωe3, so folgt<br />
e ′ 1<br />
e ′ 2<br />
e ′ 3<br />
˙e ′ 1 = ω×e ′ 1 ˙e ′ 2 = ω×e ′ 2 ˙e ′ 3 = ω×e ′ 3 . (3.34)<br />
Die spezielle Wahl des Koordinatensystems spielt hierbei keine Rolle, so daß dieses<br />
Ergebnis auch auf allgemeine Drehungen angewandt werden kann.<br />
e1<br />
e2<br />
e3<br />
e1<br />
e2<br />
e3<br />
⎞<br />
⎠<br />
⎞<br />
⎠