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Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik

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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 98<br />

Variation und stationäre Funktionen<br />

Bei Variationsproblemen betrachtet man anstelle von Funktionen Funktionale. Funktionale<br />

sind Abbildungen aus einem Funktionenraum in den Zahlenkörper:<br />

J : y ↦→ J[y] .<br />

Zur Einführung in die Methode der Variationsrechnung behandeln wir die folgende<br />

Aufgabenstellung. Gesucht sei diejenige Funktion y(x) im Intervall x1 < x < x2, mit<br />

den Randwerten<br />

y(x1) = y1, y(x2) = y2<br />

für die das Integral<br />

J[y] =<br />

x2<br />

x1<br />

dxF (y, y ′ , x) (5.50)<br />

stationär ist. Hierbei seien die Funktionen F (y, y ′ , x) und y(x) bezüglich ihrer Argumente<br />

zweimal stetig differenzierbar.<br />

Das Variationsproblem kann auf eine gewöhnliche Extremwertaufgabe <strong>zur</strong>ückgeführt<br />

werden. Hierzu sei vorausgesetzt, daß eine Lösung y(x) des Variationsproblems innerhalb<br />

einer vorgegebenen Funktionenklasse existiert. Die Vergleichsfunktionen in<br />

einer Nachbarschaft dieser Funktion seien<br />

y(x) = y(x) + δy(x), δy(x) = ɛη(x) . (5.51)<br />

wobei ɛ ein Parameter ist, der hinreichend klein gewählt werden kann. Man nennt<br />

δy eine Variation von y. Aufgrund der vorgegebenen Randwerte muß die Variation<br />

für alle Vergleichsfunktionen y am Rand verschwinden<br />

δy(x1) = δy(x2) = 0. (5.52)<br />

Mit diesem Ansatz ist J(ɛ) = J[y + ɛη] eine gewöhnliche Funktion der Variablen ɛ.<br />

In Analogie zum Differential einer Funktion bezeichnet man den Ausdruck<br />

δJ = J[y + δy] − J[y] = dJ(ɛ)<br />

<br />

<br />

ɛ (5.53)<br />

dɛ<br />

als die Variation von J.<br />

Funktionen bei denen die Variation von J verschwindet heißen stationäre Funktionen:<br />

ɛ=0<br />

y stationär ⇐⇒ δJ = 0. (5.54)

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