Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 81<br />
Lineare differentielle Zwangsbedingungen<br />
Das totale Differential von (5.1) definiert in jedem Punkt eine lineare differentielle<br />
Zwangsbedingung,<br />
3N ∂g<br />
dg(x, t) = dxi +<br />
∂xi<br />
∂g<br />
dt = 0. (5.2)<br />
∂t<br />
i=1<br />
Lineare differentielle Zwangsbedingungen besitzen die allgemeine Form,<br />
3N<br />
i=1<br />
Ai(x, t)dxi + B(x, t)dt = 0, (5.3)<br />
mit beliebigen Funktionen Ai(x, t) und B(x, t). Differentielle Zwangsbedingungen<br />
können holonom oder nicht-holonom sein. Im holonomen Fall ist (5.3) das totale<br />
Differential einer Funktion g(x, t). Dazu müssen Integrabilitätsbedingungen erfüllt<br />
sein. Im Rahmen der Lagrangegleichungen erster Art wird nur die lineare differentielle<br />
Form der Zwangsbedingungen vorausgesetzt.<br />
Dividiert man (5.3) durch dt, so ergeben sich Zwangsbedingungen, die außer von<br />
den Lagekoordinanten auch noch linear von den Geschwindigkeiten abhängen.<br />
3N<br />
i=1<br />
Ai(x, t)vi + B(x, t) = 0, (5.4)<br />
Ein Beispiel dieser Art ist die Zwangsbedingung für das rollende Rad. Allgemeinere<br />
Zwangsbedingungen, die sich nicht in der Form von (5.3) schreiben lassen, sind<br />
z.B. Ungleichungen oder Gleichungen, die nicht linear von den Geschwindigkeiten<br />
abhängen.<br />
Rheonome und skleronome Zwangsbedingungen<br />
Man unterscheidet auch noch zeitabhängige, g = g(x, t), und zeitunabhängige,<br />
g = g(x), Zwangsbedingungen. Zeitabhängige Zwangsbedingungen heißen rheonom,<br />
zeitunabhängige skleronom.<br />
Hyperflächennormale und virtuelle Verrückungen<br />
Wir betrachten nun die durch eine holonome Zwangsbedingung definierte Hyperfläche<br />
zu einem festen Zeitpunkt t. Die Richtung der Hyperflächennormalen wird<br />
durch den Gradienten<br />
A(x, t) =<br />
∂g(x, t)<br />
. (5.5)<br />
∂x