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Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik

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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 104<br />

Ersetzt man in der Wirkung die Integrationsvariable t ′ durch t und entwickelt um<br />

die Stelle ɛ = 0 bis <strong>zur</strong> linearen Ordnung in ɛ, so folgt<br />

S ′ =<br />

t2<br />

t1<br />

′ dt<br />

dt<br />

dt L(q′ , ˙q ′ , t ′ <br />

) = S + ɛ<br />

t2<br />

t1<br />

dt d<br />

′ dt<br />

dɛ dt L(q′ , ˙q ′ , t ′ <br />

ɛ=0<br />

) ,<br />

wobei S die Wirkung in den alten Koordinaten bezeichnet. Eine Symmetrie des Systems<br />

gegenüber einer infinitesimalen Punkttransformationen liegt dann vor, wenn<br />

die Transformation nur zu einer ”Umeichung” der Lagrangefunktion führt. In diesem<br />

Fall gilt für den Zusatzterm in der Wirkung S ′<br />

′ d dt<br />

dɛ dt L(q′ , ˙q ′ , t ′ <br />

ɛ=0<br />

) = d<br />

f(q, t). (5.67)<br />

dt<br />

Die Invarianzbedingung (5.67) ist der formale Ausdruck für eine Symmetrie des<br />

durch die Lagrangefunktion L beschriebenen Systems gegenüber der Punkttransformation<br />

(5.66).<br />

Erhaltungsgrößen<br />

Das Noether-Theorem kann nun in der folgenden Form angegeben werden. Für jede<br />

einparametrige infinitesimale Punkttransformation (5.66), die einer Invarianzbedingung<br />

der Form (5.67) genügt, gibt es eine Erhaltungsgröße. Diese lautet<br />

I =<br />

f<br />

n=1<br />

<br />

∂L<br />

ψn + L −<br />

∂ ˙qn<br />

f<br />

n=1<br />

<br />

∂L<br />

˙qn<br />

∂ ˙qn<br />

φ − f(q, t) . (5.68)<br />

Als Beispiele betrachten wir die Energie-, Impuls- und Drehimpulserhaltung. Die<br />

Energieerhaltung folgt aus der Homogenität der Zeit. Für eine infinitesimale Zeittranslation,<br />

t ′ = t + ɛ, ist ψ = 0 und φ = 1. Hängt die Lagrangefunktion nicht<br />

explizit von der Zeit ab, so ist die Invarianzbedingung (5.67) mit f = 0 erfüllt.<br />

Dann entspricht der Erhaltungsgröße (5.68) die Energie,<br />

E =<br />

f<br />

n=1<br />

∂L<br />

˙qn − L.<br />

∂ ˙qn<br />

Die Impulserhaltung folgt aus der Homogenität des Raumes. Für eine infinitesimale<br />

räumliche Translation, q ′ n = qn + ɛ, ist ψn = 1 und φ = 0. Hängt die Lagrangefunktion<br />

nicht explizit von der Koordinate qn ab, so ist (5.67) mit f = 0 erfüllt. Dann

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