Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 73<br />
Ableitung ds/dϑ:<br />
ds<br />
dϑ<br />
= |α|<br />
2E<br />
− 1<br />
2 sin2 ϑ/2 − 1<br />
2 cos2 ϑ/2<br />
sin 2 ϑ/2<br />
= − |α|<br />
4E<br />
1<br />
sin 2 ϑ/2<br />
(4.87)<br />
Differentieller Wirkungsquerschnitt:<br />
dσ<br />
dΩ<br />
=<br />
|α| cos ϑ/2 1<br />
−<br />
2E sin ϑ/2 sin ϑ<br />
<br />
− |α|<br />
<br />
4E<br />
1<br />
sin2 ;<br />
ϑ/2<br />
ϑ ϑ<br />
sin ϑ = 2 sin cos<br />
2 2 ,<br />
=<br />
<br />
α<br />
2 1<br />
4E sin4 .<br />
ϑ/2<br />
(4.88)<br />
Beispiel: Im Rutherfordschen Streuexperiment wurden α-Teilchen (Z1 = 2; E ≈<br />
4 − 8MeV ) an Goldkernen (Z2 = 79) gestreut. Mit α = −Z1Z2e 2 erhält man den<br />
Rutherfordschen Wirkungsquerschnitt<br />
dσ<br />
dΩ =<br />
Z1Z2e 2<br />
4E<br />
2<br />
1<br />
sin4 (4.89)<br />
ϑ<br />
2<br />
Wird der Rutherfordsche Wirkungsquerschnitt im Experiment gemessen, so kann<br />
daraus geschlossen werden, daß die Streuzentren näherungsweise punktförmig sein<br />
müssen. Der Kernradius ist also kleiner als der minimale Stoßparameter rmin ≈<br />
30 . . . 60fm (1 fm = 10 −15 m). Dadurch wurde das Rutherfordsche Atommodell<br />
bestätigt: Die Masse des Atoms ist in einem Atomkern konzentriert, dessen Ausdehnung<br />
sehr viel kleiner ist als die der Elektronenhülle (rAtom ≈ 1˚A, 1˚A=10 −10 m).<br />
Totaler Wirkungsquerschnitt:<br />
<br />
σ =<br />
dΩ dσ<br />
dΩ =<br />
2π<br />
0<br />
<br />
dϕ<br />
0<br />
π<br />
dϑ sin ϑ dσ<br />
dΩ<br />
<br />
= 2π<br />
0<br />
π<br />
dϑ sin ϑ dσ<br />
dΩ<br />
(4.90)<br />
Wegen der unendlichen Reichweite der Coulombwechselwirkung divergiert der totale<br />
Wirkungsquerschnitt. Man erhält einen endlichen Wirkungsquerschnitt, wenn man<br />
die Abschirmung der Ladung durch die Atomhülle berücksichtigt.<br />
4.7 Zweikörperproblem<br />
Wir behandeln nun ein abgeschlossenes System aus zwei Massenpunkten, die miteinander<br />
wechselwirken. Dieses Zweikörperproblem kann mit Hilfe des Impulserhaltungssatzes<br />
auf ein Einkörperproblem <strong>zur</strong>ückgeführt werden.