Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 108<br />
bestimmt werden. Hierbei ist D(λ) ein Polynom vom Grad f, das f komplexe Nullstellen<br />
besitzt. Diese seien<br />
λk, k = 1, · · · , f .<br />
Treten Mehrfachnullstellen auf, so sind einige der λk gleich. Zu einer r-fachen Nullstelle<br />
bestimmt das Gleichungessystem<br />
(k − λkµ) · A (k) = 0 (5.78)<br />
einen r-dimensionalen Lösungsraum, d.h. r der Komponenten von A (k) können beliebig<br />
gewählt werden, die restlichen Komponenten sind dann durch das Gleichungssystem<br />
eindeutig bestimmt. Insgesamt findet man auf diese Weise f Lösungsvektoren<br />
A (k) .<br />
Eigenfrequenzen<br />
Zu jeder Nullstelle λk gibt es eine Frequenz ωk = √ λk. Diese werden auch als<br />
Eigenfrequenzen bezeichnet. Wir zeigen, daß die Eigenfrequenzen für ein stabiles<br />
Gleichgewicht reell sind.<br />
Im allgemeinen besitzt ein Polynom komplexe Nullstellen. Aus der Symmetrie der<br />
Matrizen folgt jedoch, daß die Nullstellen λk reell sind. Um dies zu zeigen, nehmen<br />
wir zunächst an, es gäbe eine komplexe Nullstelle λ und einen zugehörigen komplexen<br />
Lösungsvektor A. Durch skalare Multiplikation von (5.78) mit A ∗ erhält man<br />
Die konjugiert komplexe Gleichung ist<br />
λ = A∗ · k · A<br />
A ∗ · µ · A .<br />
λ ∗ = (A∗ · k · A) ∗<br />
(A ∗ · µ · A) ∗<br />
Für eine hermitesche Matrix, Mmn = M ∗ nm, ist<br />
(A ∗ · M · A) ∗ = A · M ∗ · A ∗ = A ∗ · M · A<br />
reell. Die reellen symmetrischen Matrizen µmn und kmn sind auch hermitesch. Daraus<br />
folgt λ ∗ = λ, so daß λ tatsächlich reell ist. Damit können auch die Lösungsvektoren<br />
A reell gewählt werden. Da die Matrizen außerdem positiv definit sind, folgt sogar,<br />
daß alle Nullstellen positiv sind. Daher können auch die Eigenfrequenzen ωk reell<br />
und positiv gewählt werden.<br />
Eine Sonderrolle spielt die doppelte Nullstelle ω 2 k = 0. Wegen ¨ ξ = −ω 2 ξ entspricht<br />
diese Lösung einer gleichförmigen Bewegung<br />
ξ = ξ0 + ˙ ξ0t.