Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 58<br />
besitzt und daß die Größe<br />
G(t) = <br />
pi(t)·ri(t) i<br />
für alle Zeiten beschränkt bleibt. Die letzte Annahme ist erfüllt wenn die Bewegung<br />
in einem endlichen Raumgebiet lokalisiert ist und die Energie endlich bleibt. Dies ist<br />
insbesondere bei allen beschränkten periodischen Bewegungen der Fall. Dann gilt<br />
der Virialsatz<br />
wobei<br />
T = − 1<br />
2<br />
1<br />
f = lim<br />
τ→∞ τ<br />
<br />
F i·ri<br />
i<br />
<br />
+τ/2<br />
−τ/2<br />
das Zeitmittel der Funktion f(t) bezeichnet.<br />
f(t)dt<br />
Beweis: Der Beweis des Virialsatzes beruht auf der Identität<br />
dG<br />
dt<br />
= <br />
i<br />
˙p i·ri + pi· ˙ri = <br />
F i·ri + 2T.<br />
Da G beschränkt ist, verschwindet das Zeitmittel der linken Seite:<br />
dG<br />
dt<br />
G(τ/2) − G(−τ/2)<br />
= lim<br />
τ→∞ τ<br />
i<br />
= 0.<br />
Aus dem Zeitmittel der rechten Seite ergibt sich dann (4.48).<br />
(4.48)<br />
Beispiele: Für einen harmonischen Oszillator mit der potentiellen Energie U =<br />
fx2 /2 folgt aus dem Virialsatz die Gleichverteilung von kinetischer und potentieller<br />
Energie,<br />
T = − 1<br />
(−fx)x = U<br />
2<br />
Für ein Zentralpotential U = −α/r einer Zentralkraft F = −αr/r3 ist die mittlere<br />
kinetische Energie betragsmäßig halb so groß wie die mittlere potentielle Energie,<br />
T = − 1<br />
2 (−αr/r3 )·r = − 1<br />
U .<br />
2<br />
Für ein freies Teilchen (F = 0) ergibt der Virialsatz das offensichtlich unrichtige<br />
Ergebnis T = 0. Hier ist die Voraussetzung des Satzes nicht erfüllt, daß die Bewegung<br />
in einem endlichen Raumbereich verläuft.