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Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik

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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 122<br />

Eine Größe F , die nicht explizit von der Zeit abhängt, ist genau dann eine Erhaltungsgröße,<br />

wenn die mit F und der Hamiltonfunktion H gebildete Poissonklammer<br />

verschwindet:<br />

∂F<br />

∂t<br />

= dF<br />

dt<br />

= 0, ⇐⇒<br />

F, H = 0.<br />

Die Poissongleichungen zwischen Paaren von Koordinaten und Impulsen lauten,<br />

<br />

qn, qm = 0,<br />

<br />

pn, pm = 0,<br />

<br />

qn, pm = − pm, qn = δnm. (6.11)<br />

Die Poissongleichungen erfüllen folgende algebraische Identitäten:<br />

u, v = − v, u <br />

λu + µv, w = λ u, w + µ v, w <br />

uv, w = u, w v + u v, w <br />

u, v , w + w, u , v + v, w , u = 0.<br />

Die letzte Gleichung heißt Jacobi-Identität.<br />

In der Quantenmechanik werden die Variablen p und q zu Operatoren und die Poissonklammern<br />

zu Kommutatoren. Die Gleichungen (6.11) bilden die Grundlage für<br />

die Quantisierung eines mechanischen Systems.<br />

6.4 Kanonische Transformationen<br />

In der Lagrangetheorie können beliebige verallgemeinerte Koordinaten gewählt werden.<br />

Bei einer Koordinatentransformation q −→ Q = Q(q, t) bleibt die Form der<br />

Lagrangegleichungen erhalten.<br />

In der Hamiltonschen Theorie lassen sich Koordinaten und Impulse gemeinsam<br />

transformieren. Man nennt eine solche Transformation kanonisch, wenn dabei die<br />

Form der kanonischen Gleichungen erhalten bleibt. Eine kanonische Transformation<br />

besitzt demnach die Form<br />

q −→ Q = Q(p, q, t), p −→ P = P (p, q, t), H −→ K = K(P, Q, t). (6.12)<br />

Hierbei bezeichnen Q die neuen Koordinaten, P die neuen Impulse und K eine neue<br />

Hamiltonfunktion. Diese erfüllen die kanonischen Bewegungsgleichungen,<br />

˙Qn = ∂K<br />

,<br />

∂Pn<br />

Pn<br />

˙ = − ∂K<br />

. (6.13)<br />

∂Qn<br />

Kanonische Transformationen können durch Umeichungen der Larangefunktion erzeugt<br />

werden. Bei einer solchen Umeichung bleiben die Bewegungsgleichungen invariant.<br />

Wir fordern daher, daß sich die Lagrangefunktionen des modifizierten Hamiltonschen<br />

Prinzips in den alten und neuen Koordinaten nur durch eine totale<br />

Zeitableitung voneinander unterscheiden,

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