Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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Kapitel 5<br />
Lagrangesche <strong>Mechanik</strong><br />
Die Behandlung von Systemen von Massenpunkten mit Zwangsbedingungen erfordert<br />
eine Erweiterung der Newtonschen <strong>Mechanik</strong>. Die Einführung von Zwangskräften<br />
führt zu den Lagrangegleichungen erster Art, die von generalisierten Koordinaten<br />
zu den Lagrangegleichungen zweiter Art.<br />
Die Lagrangegleichungen können auch aus Variationsprinzipien abgeleitet werden.<br />
Das d’Alembertsche Prinzip ist äquivalent zu den Lagrangegleichungen erster Art,<br />
das Hamiltonsche Prinzip zu den Lagrangegleichungen zweiter Art. Im Rahmen des<br />
Hamiltonschen Variationsprinzips formuliert das Noether-Theorem den allgemeinen<br />
Zusammenhang von Symmetrien und Erhaltungsgrößen.<br />
5.1 Systeme mit Zwangsbedingungen<br />
5.1.1 Zwangsbedingungen<br />
Ein System aus N freien Massenpunkten besitzt 3N Freiheitsgrade. Diese entsprechen<br />
den Lagekoordinaten der Massenpunkte im dreidimensionalen Raum. Ist ein<br />
Massenpunkt Teil eines mechanischen Systems, so kann die Zahl seiner Freiheitsgrade<br />
durch äußere Vorgaben eingeschränkt sein. Beim ebenen Pendel bewegt sich die<br />
Masse auf einer Kreisbahn und besitzt daher nur noch einen Freiheitsgrad. Bedingungen,<br />
die die Zahl der Freiheitsgrade einschränken, werden Zwangsbedingungen<br />
genannt.<br />
<strong>Physik</strong>alische Systeme mit Zwangsbedingungen sind in der Technik sehr verbreitet.<br />
Bei mechanischen Maschinen werden die beweglichen Teile, wie Kolben und Räder,<br />
so geführt, daß meist schon ein Freiheitsgrad ausreicht um deren Stellung anzugeben.<br />
Die Reduktion der Anzahl der Freiheitsgrade auf wenige relevante Freiheitsgrade ist<br />
von prinzipieller Bedeutung. Viele Probleme werden erst auf diese Weise behandelbar.<br />
Ein starrer Körper besteht z.B. aus unendlich vielen Massenpunkten. Da wir<br />
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