Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 89<br />
Die transformierte Beschleunigung wird durch die Bewegungsgleichung<br />
¨x ′ = m −1 · (F ′ + Z ′ ), F ′<br />
i = αiFi, Z ′ i = αiZi<br />
bestimmt. Ihre Komponente in Richtung der transformierten Normalen (5.23) wird<br />
durch die Zwangsbedingung vorgegeben. Unter der Annahme, daß die Zwangsbeschleunigung<br />
nur in Richtung der Hyperflächennormale auftritt, folgt für die transformierte<br />
Zwangskraft der Ansatz<br />
Z ′ = λm · A ′ .<br />
Der Parameter λ wird durch die vorgegebene Normalenkomponente der Beschleunigung<br />
bestimmt,<br />
A ′ · ¨x ′ = A ′ · m −1 · F ′ + λA ′ · A ′ = −C<br />
λ = − C + A′ · m −1 · F ′<br />
A ′ · A ′ . (5.24)<br />
Damit erhält man für die ursprüngliche Zwangskraft den Ausdruck<br />
Zi = λ mi<br />
α2 Ai . (5.25)<br />
i<br />
Obwohl diese Zwangskraft für beliebige αi die Zwangsbedingung erfüllt, genügt sie<br />
im allgemeinen nicht dem d’Alembertschen Prinzip. Um auch letzteres zu erfüllen<br />
muß Z in Richtung der Normalen A gewählt werden. Dies ist aber nur möglich falls<br />
αi = α √ mi<br />
wobei α eine von i unabhängige Konstante darstellt. Da eine Proportionalitätskonstante<br />
bereits durch λ berücksichtigt wurde, kann ohne Einschränkung α = 1 gesetzt<br />
werden. Für Systeme mit unterschiedlichen Massen mi stellt das d’Alembertsche<br />
Prinzip also eine wesentliche zusätzliche Forderung dar. Der Grund hierfür ist, daß<br />
dann Beschleunigungen und Kräfte im Konfigurationsraum linear unabhängige Vektoren<br />
sind.<br />
5.3 Lagrangegleichungen zweiter Art<br />
Für Systeme mit holonomen Zwangsbedingungen können die Zwangskräfte durch<br />
eine geeignete Koordinatenwahl eliminiert werden. Dies führt zu den Lagrangegleichungen<br />
zweiter Art. Nicht-holonome Zwangsbedingungen müssen weiterhin durch<br />
die Gleichungen erster Art beschrieben werden.