Theoretische Physik: Mechanik - Skriptum zur Vorlesung - Laserphysik
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<strong>Theoretische</strong> <strong>Physik</strong>: <strong>Mechanik</strong> WS 02/03, H.-J. Kull 83<br />
Die Bewegungsgleichung eines Massenpunktes mit einer Zwangskraft Z lautet<br />
m¨r = F + Z.<br />
Die Rolle der Zwangskraft soll zuerst an den folgenden Beispielen illustriert werden.<br />
Schiefe Ebene<br />
Abbildung 5.2: Schiefe Ebene<br />
mit Schwerkraft G und<br />
Zwangskraft Z.<br />
Ein Massenpunkt bewege sich unter Einwirkung der Schwerkraft G = −mgez auf<br />
einer um den Winkel α geneigten schiefen Ebene (Abb.5.2). In einem um den Winkel<br />
α gedrehten Inertialsystem S ′ lauten die Bewegungsgleichungen<br />
m¨x ′ = −mg sin α + Z ′ x<br />
m¨z ′ = −mg cos α + Z ′ z (5.7)<br />
Um die Zwangsbedingung z ′ = 0 zu erfüllen, kann die Zwangskraft<br />
Z ′ x = 0, Z ′ z = mg cos α .<br />
gewählt werden. Dabei ist die Normalenkomponente Z ′ z eindeutig durch die Zwangsbedingung<br />
bestimmt. Die Tangentialkomponente wird zu Null gewählt, da in dieser<br />
Richtung keine Zwangsbedingung vorliegt.<br />
Die Zwangskraft kompensiert hier gerade die Komponente der Schwerkraft in Richtung<br />
der Flächennormale. Das folgende Beispiel zeigt, daß die Größe der Zwangskraft<br />
im allgemeinen nicht nur von den Kräften im Gleichgewicht sondern auch von der<br />
Bewegung abhängt.