23.11.2013 Aufrufe

Das Mirakel von Bernsdorf - Demo - Buch.de

Das Mirakel von Bernsdorf - Demo - Buch.de

Das Mirakel von Bernsdorf - Demo - Buch.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Man erkältet sich sonst, ergänzt Herrmann.<br />

Michel Marten lächelt überlegen.<br />

Selber schuld, sagt Friedrich. Was hat er auch hier zu suchen!<br />

Na, wie<strong>de</strong>rholt er Jankes Frage, was hattest du hier zu suchen?<br />

Sagte ich schon. Nichts.<br />

Mein Vater wird dich durchprügeln, droht Friedrich stolz.<br />

Herrmann, erschrocken: Soll er schnell fortgehen, ja, Janke?<br />

Denkst wohl, ich hab Angst? trumpft Michel auf.<br />

Ha, hast seinen Knotenstock noch nicht gesehen!<br />

Hab ich doch! Zuletzt gestern in <strong>de</strong>r Kirche.<br />

Da warst du gar nicht, sagt Joachim. Wir waren alle da, aber du nicht.<br />

Die drei an<strong>de</strong>ren nicken.<br />

Michel Marten lacht. Weil ihr mich nicht gesehen habt, war ich also nicht da. Seid ihr aber<br />

klug!<br />

Gib nicht so an, sagt Herrmann beleidigt. Natürlich sind wir klüger als du. Du könntest nun<br />

endlich verschwin<strong>de</strong>n.<br />

Wollen wir ihn verhauen? fragt Friedrich, seine Augen glitzern plötzlich böse.<br />

Er ist kleiner, sagt Herrmann verächtlich, großmütig.<br />

Michel reckt sich, um größer zu scheinen. Wenn ihr mich schon nicht gesehen habt in <strong>de</strong>r<br />

Kirche - gehört habt ihr mich.<br />

Wieso? fragt Henriette neugierig.<br />

Wieso? äfft er sie wütend nach, weil ich gespielt habe.<br />

Jawohl, die Orgel gespielt, schreit er, stampft sogar mit <strong>de</strong>m Fuß auf, <strong>de</strong>nn sie lachen,<br />

außer Henriette und Prädikant Janke lachen alle.<br />

Herrmann, plötzlich ernst und würdig, sagt: Nun hör aber mit <strong>de</strong>n Angebereien auf, sonst<br />

setzt es doch noch was. Gespielt hat natürlich <strong>de</strong>in Großvater, meine Mutter hat gesagt, es<br />

war sehr, sehr schön, und <strong>de</strong>in Großvater ist ein Meister. Aber du bist ein Angeber.<br />

Wetten, dass ich es war?<br />

Sie lachen wie<strong>de</strong>r.<br />

Was willst du <strong>de</strong>nn verwetten, du dummer Kerl, sagt Friedrich, vielleicht <strong>de</strong>ine jämmerliche<br />

Hose? O<strong>de</strong>r das ludrige Hemd? O<strong>de</strong>r hättest du sonst noch was anzubieten?<br />

Michel wird weiß. Seine Finger krampfen sich zusammen, ohne dass er es merkt, aber alle<br />

sehen die kleinen, nassen Fäuste, gleich wer<strong>de</strong>n sie Friedrich ins Gesicht fahren.<br />

Du bist gemein, Friedrich, ruft Henriette empört. Gemein, echot Joachim, sogar Herrmann<br />

nickt, wi<strong>de</strong>rwillig zwar, aber er nickt, und Michels Fäuste fahren nicht in Friedrichs Gesicht.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!