Etü<strong>de</strong>n, Präludien und Toccaten, die bisher auf seinem Programm stehen. Und dann, kühn gewor<strong>de</strong>n, berauscht <strong>von</strong> <strong>de</strong>r nur ihm hörbaren Musik, versucht er sich an <strong>de</strong>r Orgel, und mit Stücken gar, die er noch keineswegs beherrscht, die er noch nicht einmal probieren durfte, aber er hat sie gehört, oft, wenn <strong>de</strong>r Großvater sie spielte, und hat ihm auf die Finger gesehen. Obwohl er eigentlich <strong>de</strong>n Blasebalg zu treten hat, wenn Großvater übt. Er tut das auch, nicht sehr gern, aber er tut’s. Wenn irgend möglich, sucht er sich aber seinen Freund, <strong>de</strong>n August Lemke, schenkt ihm eine Glasperle o<strong>de</strong>r einen Nagel o<strong>de</strong>r ein Stück Schnur; August betrachtet <strong>de</strong>n Lohn kritisch, nickt zufrie<strong>de</strong>n und steigt hinter Michel zur Orgel hinauf. Und für Michel Marten beginnt ein Fest. Er steht neben <strong>de</strong>m Großvater, sieht abwechselnd auf <strong>de</strong>ssen Hän<strong>de</strong> und Füße und auf die Noten, steht da mit halb offenem Mund und ineinan<strong>de</strong>r verkrampften Hän<strong>de</strong>n, saugt die Musik in sich ein und bekommt nie genug <strong>von</strong> ihr; es kommt vor, dass er am ganzen Körper zu zittern beginnt, ohne es zu merken, dass er, wenn die Orgel schweigt, in krampfartiges Schluchzen ausbricht und lange nicht zu beruhigen ist. Fantasie und Fuge g-Moll, Johann Sebastian Bach. Was ist dir, Junge, sagt Jakob Marten erschrocken. Nichts, Großvater. Darf ich’s probieren? Er darf nicht. Seit einem Jahr spielt er erst auf <strong>de</strong>r Orgel. Da soll man noch nicht nach <strong>de</strong>n Sternen greifen. Jetzt aber, allein im Schilf, beginnt er die g-Moll-Phantasie, ohne Rücksicht darauf, dass seine Hän<strong>de</strong> noch viel zu klein dafür sind und er schon am Anfangsakkord scheitern müsste. Doch da hört er Stimmen aus <strong>de</strong>m Park und been<strong>de</strong>t sein lautloses Spiel sofort mit einer gewichtigen Ka<strong>de</strong>nz in Dur. Heraus treten, gemessenen Schritts, <strong>de</strong>r Prädikant Janke mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n ältesten Junkern, <strong>de</strong>m zwölfjährigen Friedrich und <strong>de</strong>m neunjährigen Herrmann; sie sind in ein Gespräch vertieft, <strong>von</strong> <strong>de</strong>m Michel nichts verstehen kann. Aber er hat keine Zeit, sich lange darüber zu ärgern, <strong>de</strong>nn nun sieht er die Kin<strong>de</strong>rfrau Halina Piotrowska, und zu seiner Verblüffung hält sie nicht nur <strong>de</strong>n achtjährigen Joachim an <strong>de</strong>r Hand, son<strong>de</strong>rn außer ihm ein dunkelhaariges, zierliches Mädchen. Wer das wohl sein mag, <strong>de</strong>nkt Michel neugierig, und es gefällt ihm sehr, wie wi<strong>de</strong>rspenstig die Kleine (die ist höchstens fünf!) an <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rfrau läuft, wie sie sich schließlich losreißt und mit lautem Freu<strong>de</strong>nschrei auf <strong>de</strong>n See zueilt. Henriette! rufen fünf Stimmen hinter ihr. Und Michel wünscht inbrünstig, sie solle doch ins Wasser laufen, weit, zu weit, damit er, <strong>de</strong>r schon sicher und ausdauernd schwimmt, sie retten könne ... Natürlich geschieht nichts <strong>de</strong>rgleichen. Henriette macht einen Fußbreit vor <strong>de</strong>m Wasser halt, betrachtet staunend, betroffen die leicht gekräuselte, sonnenbestrahlte Fläche (unendlich groß für sie, für Michel schon nicht mehr), lässt sich auf keine Weise, durch Geschimpfe und Gewalt nicht, mit Zure<strong>de</strong>n und Locken nicht, <strong>von</strong> <strong>de</strong>r Stelle bringen. Da nimmt Halina sie auf <strong>de</strong>n Arm und geht, Joachim an <strong>de</strong>r Hand, in <strong>de</strong>n Park zurück. Noch lange hört Michel das empörte, aufsässige Geschrei <strong>de</strong>s Mädchens. Er schürzt verächtlich die Lippen (wie kann man sich nur so gehen lassen!). Aber er ist sehr befriedigt über diese Aufsässigkeit. Und noch jetzt, so viele Jahre später, fühlte er beim Erzählen diese Befriedigung, und er
sagte: Fast glaub ich, Jean-Pierre, ich liebte sie schon damals. Kann das sein? Jean-Pierre lachte leise auf. Möglich, bei dir ist so was sicher möglich, sagte er. Die Glocke, sagte Michel. Ist sie schon lange ruhig? Seltsam, ich habe es nicht gemerkt. Habe sie immerfort gehört.
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- Seite 12 und 13: 3 „Und hat ein Blümlein bracht .
- Seite 14 und 15: 4 Jetzt war sie weit entfernt von s
- Seite 16 und 17: Inzwischen haben Sie sich in Ihre U
- Seite 18 und 19: 5 Sie spielt mit den Vettern hasche
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- Seite 32 und 33: Schließlich ist der Inspektor gega
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- Seite 36 und 37: 2. Kapitel 1 Mit hängenden Schulte
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- Seite 40 und 41: Aber neugierig war ich. Ich wollte
- Seite 42 und 43: den Traum: „Der Orden der Rosenkr
- Seite 44 und 45: davor Angst, Henriette? Nein, du, i
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kämen dabei auch ein. Zu allem nic
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Schulen“, es wird Sie interessier
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mehr geschrieben? Michel begreift,
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Da sagte die Frau neben ihm: Ja, se
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Uniform, die euch nicht gefällt? E
- Seite 66 und 67:
3. Kapitel 1 Henriette, während si
- Seite 68 und 69:
welche nötig, und der Heirat mit E
- Seite 70 und 71:
Vom Revolutionsfieber sind hier all
- Seite 72 und 73:
2 Es klopfte, Henriette zuckte zusa
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sagte: Ich will mit, Michel? Da has
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Ja, da wolltest du. Aber schon da h
- Seite 78 und 79:
Dem Janke tust du einen Gefallen, h
- Seite 80 und 81:
nämlich manchmal, die beiden Alten
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denken können. Mir entging aber ni
- Seite 84 und 85:
4 Henriette war erleichtert, als si
- Seite 86 und 87:
Sie ist unzerbrechbar, hast du mir
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hast du denn mit deinem Kleid gemac
- Seite 90 und 91:
hat er doch aller Welt gezeigt, wie
- Seite 92 und 93:
5 Es schneite noch immer. Terrasse
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einkaufen bei Euch. Hä, machte der
- Seite 96 und 97:
Fällt draußen noch der Novemberre
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Wiedersehen. Und er lauscht lange a
- Seite 100 und 101:
Da drehte sich Tadeusz Piotrowski z
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Andreas! Da wacht er auf, sieht den
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Mit jedem Schritt nähern sie sich
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Anhängern, verschwinde aus meinem
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es zu breit ist? Verstehst du? Und
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esseren Bund zu begründen zu Deuts
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Bach. Die verhaltene Trauer des Sat
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unserer Bude in Erfurt - Hinterhof,
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Und Marianne war nicht mehr bei ihm
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Präsent zum Geburtstag, keine Gans
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5 Sacré matin, sacré chien, sacr
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eingeredet, ich kann ihn doch nun n
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6 Da stehen sie an der Seine, Heinr
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Wenn du willst, sagt Heinrich. Ich
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Seit ca. 1984 Nachdichtungen aus de
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und „Der fingerkleine Kobold“