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Das Mirakel von Bernsdorf - Demo - Buch.de

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Wie<strong>de</strong>rsehen.<br />

Und er lauscht lange auf <strong>de</strong>n Klang <strong>de</strong>r vier Gläser. Und wischt schnell die feierliche,<br />

gerührte Stimmung mit ein paar heiteren Bemerkungen fort.<br />

Aber <strong>de</strong>r Rotwein fehlt euch doch, sagte Henriette.<br />

Sie zuckten zusammen. Henriette stellte die Flasche auf <strong>de</strong>n Tisch, vier Gläser dazu, hatte<br />

die Tür zum Nebenzimmer geschlossen, nun gieß schon ein, Joachim, sagte sie leise.<br />

Er tat es, hob auch sein Glas, stellte es wie<strong>de</strong>r zurück.<br />

Worauf? sagte er ratlos.<br />

Auf die <strong>de</strong>utsche Republik, sagte Michel Marten.<br />

Andreas lachte bitter. <strong>Das</strong> ist heute ein schöner Traum, vor Jahren hatten wir noch mit<br />

Recht einige Hoffnung darauf, aber heute? Und mir sagt <strong>de</strong>ine Uniform, Michel Marten, dass<br />

du dasselbe <strong>de</strong>nkst.<br />

Michel Marten schwieg lange. Aber sie sahen ihn alle an, als erwarteten sie unbedingt<br />

gera<strong>de</strong> <strong>von</strong> ihm eine Antwort. Da wie<strong>de</strong>rholte er: Auf die <strong>de</strong>utsche Republik.<br />

Andreas hielt ihm sein Glas entgegen, warum nicht, sagte er, man kann auch auf seine<br />

Träume trinken, ich hab es schon damals für einen Traum gehalten, einen<br />

undurchführbaren.<br />

Da hob auch Joachim sein Glas, aber er sagte: Auf Deutschland.<br />

Henriette sah lächelnd <strong>von</strong> einem zum an<strong>de</strong>ren, stieß mit allen an, sagte nichts dabei,<br />

lächelte nur fortwährend, als habe sie plötzlich etwas sehr Wichtiges und Schönes<br />

begriffen.<br />

Und sie sagte, bevor sie trank: Auf <strong>de</strong>n morgigen Tag. Und auf die undurchführbaren<br />

Träume.

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