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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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MICHEL: von einer reklamesendung zur anderen - und immer<br />

schlägt die werbetrommel für die frasendrescherei. abgeschmackt.<br />

EVA: kaum, wenns schmackhaft nur ist. - da, jetzt geht der Nitribit<br />

ans rednerpult - hm, das ist er wirklich, wie er leibt und lebt,<br />

MICHEL: ich kann mir nicht helfen, aber ich kann und kann nun<br />

mal den kerl nicht ausstehen. nächstenliebe? allenfalls! aber<br />

feindesliebe? unmöglich!<br />

EVA: na - so unausstehlich ist der mann ja nun auch wieder nicht.<br />

MICHEL: (flötet durch die zähne) ooo, hör einer an<br />

EVA: (geschmeichelt lachend) eifersüchtig? brav, brav! der, der<br />

Nitribit - der man ist irgendwie fotogen - die stimme ist auch nicht<br />

schlecht.<br />

NITRIBIT: (per bildschirm) hochzuverehrende damen und herren,<br />

hochlöbliche Petersberger festversammlung! es erfüllt uns alle<br />

mit tiefer genugtuung, ruhe und ordnung im lande<br />

wiederhergestellt sehenzukönnen. so kann unser wirtschaftsleben<br />

bald schon einer neuen und ungeahnten blütezeit<br />

entgegentreiben. (in just diesem augenblick zerreisst ein<br />

ohrenbetäubender knall die luft, die wände des zimmers zittern, als<br />

wüte ein erdbeben. Eva und Michel sehensich verdutzt an, die<br />

sendung ist gestört, brockenweise schallen aus dem fernsehen<br />

worte ins zimmer wie): glücklicher friede - florierende<br />

wirtschaft - gesegnete saturiertheit - heilsame prosperität - ruhige<br />

entwicklung<br />

EVA: himmel, ein erdbeben! Michel, das erlebte ich noch nie in<br />

meinem leben! (stürzt zu Michel, klammertsich ängstlich an ihn)<br />

STIMMEN: kein grund zur sorge - wir führen euch herrlichen zeiten<br />

entgegen - ruhe im dom<br />

Michel: hm, das ist, als sei irgendwo ein munizionsdepot oder<br />

gar ein atomreaktor in die luft gegangen. es knattert und prasselt<br />

unaufhörlich. (öffnet das fenster) schau mal, Eva, der himmel ist<br />

blutrot - alles wie eingetaucht in flammen. fantastisch.<br />

EVA: was ist nur los? wie konnte das passiren?<br />

STIMME: äusserste wachsamkeit, wie bisher, dann passiert<br />

nichts, keine experimente!<br />

MICHEL: sicher nur folge einer kleinen unachtsamkeit. bisweilen<br />

genügt ein achtlos weggeworfenes zündholz. wir müssen schon<br />

höllisch auf der hut sein.<br />

STIMME: (wieder voll hörbar) fassen wir zusammen: wir dürfen<br />

uns in bälde einer neuerlichen hochkonjunktur erfreuen. bald<br />

schon werden die akzien wieder zügig hochklettern. zum glück<br />

konnte die gefahr einer inflazion durch das entschlossene<br />

zugreifen unseres hochverehrten herrn polizeipräsidenten

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