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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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gerufen, nicht zum fressen. (Michel und Wilpert sehensich<br />

bedeutungsvoll lächelnd an) so etwas von heisshunger hat die welt<br />

noch nicht erlebt. denken Sie, der Teodor hat eins, zwei, drei alles,<br />

aber auch restlos alles verschlungen, was essbares auf dem tisch<br />

stand. drei bissen, und alles war weg. fantastisch. deinen teller<br />

zuerst, Michel, dann meinen, den ich gerade in der hand und<br />

dessen inhalt ich zu 1/4 aufgegessen hatte. der bengel hat ihn mir<br />

einfach vom munde weggerissen, aus den händen gewunden; und<br />

als letztes hat er seine eigene, selbstredend ohnehin schon<br />

grösste razion noch hinterher verdrückt, herr Wilpert, was ist das?<br />

Sie sind doch mediziner? sagen Sie, hat der Teodor plötzlich einen<br />

bandwurm bekommen?<br />

WILPERT: (reibtsich grinsend die hände) den haben wir also gut<br />

genug präpariert » das haut hin. bravo, brawissimo, exzellent,<br />

einfach brillant - das lob ich mir,<br />

FRAU TOLLHAUS: was Sie nicht sagen! nein, herr Wilpert, von<br />

dieser modernen züchologi will ich nichts wissen! der Teodor soll<br />

mir nicht zu einem vielfrass entarten, das schicktsich nicht, das<br />

erregt allenthalben anstoss, nein, so nicht!<br />

WILPERT: jugend will tüchtig futtern, aber nicht jeder heisshunger<br />

ist dauerware. gönnen wir dem burschen seinen gesunden appetit!<br />

FRAU TOLLHAUSEN: es muss aber alles im rahmen bleiben. ich<br />

hab Teodor immer schon gesagt: fresser werden nicht geboren,<br />

fresser werden erzogen. so was zieh ich nicht gross! und doch ist<br />

Teodor bereits der reinste fresser, esser können wir das nicht<br />

mehr nennen. haushund Astor ist nichts dagegen.<br />

MICHEL: es ist alles halb so schlimm, mutter.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: so? kind! was soll ich zb. für Dich heute<br />

abend kochen? Dir war es doch eben schon schlecht vor hunger.<br />

MICHEL: danke. ich flog vom nullpunkt zum höhepunkt, ich bin<br />

bedient! ich habe künftig immer mehr essen als ich hunger habe.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: nichts da, junge! Du kannst Dich unmöglich<br />

hungrig zu bett legen - und dabei hab ich heute besonders lecker<br />

gekocht. Dein lieblingsessen. Michel, ich wollt Dich überraschen<br />

mit besonders feinem essen, damit Du vernünftig wirst und - nanu<br />

(schläge und klirren wird hörbar) wer zerbricht denn da porzellan?<br />

MICHEL: einbrecher? am hellichten tag? wartet, mit Euch<br />

werden wir schon fertig, wir haben ja Teodor, und der<br />

FRAU TOLLHAUSEN: eben, wir haben ja den Teodor.<br />

(händeringend) pass auf, der Teodor, der ists, der hat immer noch<br />

nicht genug, der räubert mir in den küchenschränken und<br />

vorratsräumen herum. ·hilfe, der wird noch alles verschlingen, was<br />

er zu essen findet!

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