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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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ALLE: unbedingtl<br />

PRÄLAT: es ist besser, dass ein mensch lahmgelegt wird, als<br />

dass das ganze volk zuabgrundegeht, gar noch das kirchenvolk<br />

KARDINAL: bisweilen ist es ein mann, der das volk vom<br />

abgrund wegreissen kann - zur vorsicht im urteil möchte ich<br />

jedenfalls raten.<br />

PROTZEL: wir halten dafür, in diesem falle staatsgefährdender<br />

wühlarbeit müsse die vorsicht endlich entschlossenem zugriff<br />

platzmachen.<br />

KARDINAL: herr polizeipräsident, wir haben imverlaufe unserer<br />

kirchengeschichte manchen schon der ketzerei beschuldigt und<br />

sogar auf den scheiterhaufen geschickt, den wir wenig später<br />

heiligzusprechen hatten; erschiene gar Jesus Kristus persönlich<br />

unter uns, Er liefe gefahr, erneut den prozess<br />

gemachtzubekommen, diesmal von denen, die ausdrücklich<br />

Seinen namen tragen. Wir sollen es aber halten mit der nachfolge<br />

Kristi und nicht der der farisäer und schriftgelehrten; ist unsere<br />

gerechtigkeit nicht grösser als die der letzteren, werden wir lt. Kristi<br />

bescheid nicht hoffen dürfen, ins himmelreich eingangzufinden.<br />

PROTZEL: gleichwohl - ich meine, in diesem falle hier<br />

KARDINAL: wäre eine gewissenhafte, allseitige, völlig<br />

vorurteilslose, streng überparteiliche überprüfung noch fällig - wer<br />

alsdann ohne schuld, werfe den ersten stein.<br />

NITRIBIT: das resultat der sorgsamen überprüfung dieses<br />

'unseres' falles dürfte kaum noch zweifelhaft sein.<br />

KARDINAL: das ist allerdings sehr gut möglich - wir werden sehen,<br />

PRÄLAT: bravo, herr kardinal!<br />

ALLE: Ihre einsicht ist zu loben - dieser 'unser' fall ist klar.<br />

PRÄLAT: ja, übrigens, herr kardinal, der herr bankje hatte die<br />

güte, uns ein wenig unter die arme zu greifen. (zeigt einen scheck)<br />

KARDINAL: das ist bisweilen löblich.<br />

NITRIBIT: herr kardinal, wir werden es uns schon<br />

zurehreanrechnen, Ihnen bei späterer gelegenheit nocheinmal die<br />

eine und die andere kleinere geldspende zukommenzulassen.<br />

PROTZEL: Sie dürfen jederzeit auf unsere volle unterstützung<br />

rechnen.<br />

KARDINAL: Ihre grossmut ist rührend. es ist, als gehörten Sie zu<br />

den wenigen menschen, die begütert sind und trotzdem nach den<br />

worten des apostels besitzen, als besässen sie nicht.<br />

NITRIBIT: (geschmeichelt) o, herr kardinal - nicht der rede wert!<br />

PROTZEL: leider ist es nicht immer möglich, nur im verborgenen<br />

zu spenden. unsereins kann halt nicht immer der neigung des<br />

guten willens folgen.

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