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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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seele und dein leib ist nur noch astralkörperlich unbedürftig des<br />

irdischen tands.. Du bist alsdann der geringste unter den engeln,<br />

aber dafür der grösste unter den menschen.<br />

MICHEL: unter blinden ist der einäugige könig - gut. und wie soll<br />

die prozedur verlaufen?<br />

WILPERT: guter freund, in drei stadien. die erste 'pille'. die ich Dir<br />

jetzo zu verabfolgen gedenke, enthebt Dich aller nahrungssorgen.<br />

MICHEL: fantastisch! bliebe nur noch die sorge um das trinken;<br />

hm, wasser gibts überall, ganze flüsse und unübersehbare meere<br />

voll - und kosten tuts auch nichts.<br />

WILPERT: kann ganz schön teuer sein, das trinkwasser. der<br />

Rhein ist verschmutzt, der keineswegs allein, meerwasser ist<br />

salzig. wir wissen nicht, was sonst noch kommen kann. die 2.. pille<br />

also enthebt Dich aller sorgen des trankes. da bist Du dann auch<br />

nicht mehr verwundbar,<br />

MICHEL: (fährtsich verwundert über die stirn, beisstsich in die<br />

fingerspitze) ich prüf mein tastempfinden, ob ich wirklich wach bin<br />

WILPERT: und wenns gelungen, bist Du erst recht hellwach. dann<br />

die 3. pille, die macht das glück erst richtig voll! die nämlich sorgt<br />

dafür, dass Du auch nie mehr zu schlafen brauchst.<br />

MICHEL: zu schön, um wahrzusein<br />

WILPERT: so schön, wie wahr, also einfach paradiesisch.<br />

(machtsich geschäftig an seiner tasche zu tun, breitet<br />

medikamente aus, doziert derweil) nach entsprechender<br />

eingewöhnung bist Du uns dann langsam aber sicher von allen<br />

tierischen bedürfnissen befreit - das prachtexemplar ist fertig, und<br />

Du, Du, Michel, Du bist die erste probe aufs exempel, Du bist der<br />

gemachte mann! Du bist kein mensch, Du bist der übermensch<br />

schlichthin.<br />

MICHEL: hm, wenns stimmt, was Sie sagen. meister, Sie<br />

kommen wie gerufen. sehen Sie, ich hatte den einfall, gegen<br />

ungerechtigkeiten stellungzunehmen<br />

WILPERT: origineller einfall!<br />

MICHEL: verlor darüber stellung und gehalt.<br />

WILPERT: tüpisch<br />

MICHEL: ich sagte mir: ein guter gedanke ist halt mehr wert als<br />

noch so grosses grosskapital, aber ohne wenigstens ein ganz<br />

kleines an essen und trinken können wir uns keine gedanken mehr<br />

machen.<br />

WILPERT: und nun meine gedanken zu meiner erfindung!<br />

MICHEL: pah, ein grossartiger gedanke, der originellste<br />

überhaupt: nicht mehr essen und trinken und<br />

schlafen - bedürfnislosigkeit ist und bleibt der reichste reichtum.

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