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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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'Bergpredigt' von stapel gelassen. der clou: wehe euch, ihr<br />

reichen! und das auf dem Petersberg, wo sich finanzkreise mit<br />

vorliebe ein stelldichein zu geben pflegen.<br />

PROTZEL: wie - und sowas wird geduldet? zuschlagen,<br />

hineinwettern! aus und vorbei ists!<br />

FUCHS: präsident, ich beobachte die vorgänge um diesen Michel<br />

scharf. es bleibt abzuwarten, wie die leute auf diesen<br />

Petersbergprediger reagieren. vorerst erleben wir nur auftakt! den<br />

relativ taktvollen. greifen wir vorzeitig ein, hiesse das, für Michel<br />

propagenda zu schlagen. wir täten dem jungen den gefallen,<br />

hineinzulaufen in die offene falle, die er uns aufgestellt.<br />

PROTZEL: taktik hin, taktik her, wenn dieser tolle Michel noch<br />

lange auf dem hiesigen Petersberg vor unseren finanzgremien<br />

herumschwadronirt, findet er sich bald schon auf dem Kreuzberg<br />

wieder!<br />

PRÄLAT: sehen wir uns vor, damit dieser mann uns nicht noch als<br />

bergprediger das gesamte Siebengebirge erobert - dann könnten<br />

wir nämlich einpacken.<br />

PROTZEL: herrschaften, Sie dramatisieren. lassen Sie mich nur<br />

machen, dann wird dieser Michel machtpolitisch niemals<br />

inerscheinungtreten. diese krise ist vorbei, bevor sie begonnen<br />

hat, kritischzuwerden.<br />

PRÄLAT: was all dem schlimmen die krone aufsetzt: unser herr<br />

kardinal ist nicht willens, einzuschreiten, und das, obwohl ich<br />

imverein mit vielen meiner eifernden amtsbrüder in eben dieser<br />

peinlichen angelegenheit bei ihm vorstelligzuwerden nicht müde<br />

geworden bin.<br />

PROTZEL: soweit sollte die gefahr nicht auswachsen, dafür eigens<br />

den herrn kardinal bemühenzumüssen.<br />

PRÄLAT: gut wärs schon, aber zu allem überfluss hat selbst dieser<br />

herr an hoher stelle etwas - gelinde ausgedrückt - eigenartige<br />

ideen im kopf, auch ideale genannt.<br />

NITRIBIT: was Sie nicht sagen!<br />

PRÄLAT: ja, ideen vonwegen reform- und<br />

erneuerungsbewegungen und ähnlich unausgegorenen<br />

vorstellungen. unter uns gesagt, der herr kardinal ist auf seine<br />

weise auch so ein Petersbergprediger. aber, Gott seis gedankt, auf<br />

dem stuhl Petri sitzt der nicht. das wäre denn ja auch das ende.<br />

mit der solidität der kirche wärs ausundvorbei. - selbstredend<br />

stehe ich mit meiner kritik nicht allein. zumal die herren<br />

schriftgelehrten, unsere teologiprofessoren, führen lebhaft klage:<br />

der kardinal kritisiere mängel unseres kirchen- und staatswesens,<br />

ohne tiefere kenntnis von den dingen und menschen

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