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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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WILPERT: Michel: das ist wohl unumgänglich. die forschung der<br />

wissenschaft darf sich in ihrem fortschritt nicht von sentimentalen<br />

bedenken irgendwelcher art hemmen lassen. - nanu, die tür ist ja<br />

garnicht abgeschlossen. unverzeihlicher leichtsinn! (beide<br />

tretenein. im gleichen augenblick steht der raum im grellen<br />

scheinwerferlicht. oben erwähntes Schild und firmenzeichen<br />

donnert zu boden) himmel, mir wird übeL: kein himmel?! - welcher<br />

satan hat denn hier gehaust?!<br />

MICHEL: Du grosser schreck - das schaut ja aus wie nach einem<br />

vulkanausbruch. als hätte die hölle sich hier ausgetobt.<br />

WILPERT: schnell, junge, retten wir, was zu retten ist! (läuft in<br />

hektischer betriebsamkeit durch den raum) meine<br />

versuchsapparate? w-as? alle vernichtet! meine<br />

fabrikazionsmaschinerien? vernichtet! auch die - ah, warte, meine<br />

rezepte aber, meine niedergeschriebenen formeln?<br />

MICHEL: grauen - hier vor mir liegen verkohlte papierfetzen.<br />

WILPERT: auch die rezepte vernichtet? das ist das ende!<br />

MICHEL: aber die pillen, meister, die pillen! Sie hatten doch<br />

solch einen beträchtlicher vorrat angesammelt.<br />

WILPERT: die pillen? vernichtet auch die samt und sonders - ich<br />

werd schier verrückt. nichts, aber auch nichts mehr, rein garnichts<br />

mehr vorhanden von der alten pracht und herrlichkeit samt all<br />

deren fraulichkeit! nichts, rein garnichts mehr von alledem! (die<br />

scheinwerfer konzentrierensich jetzt auf meister Wilpertens kopf,<br />

während die übrige lokalität in finsternis absinkt. das haar ist erst<br />

schwarz, dann feuerrot, dann plötzlich schneeweiss. danach<br />

wieder gleichmässig hell.. Wilpert lässtsich schwerfällig auf einen<br />

der zertrümmerten versuchsapparate niedersacken) mein<br />

lebenswerk - vernichtet!<br />

MICHEL: meister Wilpert, das wichtigste ist Ihnen aber doch<br />

noch verblieben. das hat Ihnen keiner zerstören können.<br />

WILPERT: (blickt müde im raume umher) so? nicht dass ich<br />

wüsste.<br />

MICHEL: (tippt vor herrn Wilperts stirn) meister ·· Du<br />

wissenschaftler aller wissenschaftler ·· da, Dein köpfchen, Deine<br />

mächtige denkerstirne! die ist Dir noch verbliebenl Deine formeln<br />

stehen da noch, wo sie entsprungen, in Deinem kopfe, meisterl<br />

WILPERT. in meinem kopfe? die zauberformeln? in meinem kopf!<br />

MICHEL: meister, Dein haupt - die hauptsache, jawohl!<br />

WILPERT: (stützt den kopf nachdenklich auf, grübelt angestrengt,<br />

ein haar fällt ins gesicht, das der meister in die hand nimmt) mein<br />

haar, in einer sekunde schneeweiss - ein leichentuch meines<br />

geistes! himmel, wie ist mir? mein kopf ist wie ausgebrannt, mein

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