Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

habe versucht, die pudelgeschichte auf ihren wahren kern hin
untersuchenzulassen, sozusagen nach des pudels kern zu
fahnden
PROTZEL: selbst das heisst, der komödie zuviel ehre anzutun,
entschieden zuviel.
FUCHS: dennoch - immer wieder musste ich von verschiedenen
seiten hören
PROTZEL: von verschiedenen seiten? klarer fall: eine
verschwörung!
FUCHS: nicht unbedingt. dieser unscheinbare pudel soll sich über
nacht zu einem regelrechten höllenhund entwickelthaben, der die
strassen unsichermacht.
PROTZEL: (das spiel mit der revolvertasche insofern beendend,
wie er die pistole zückt) Fuchs - ein schuss, und der pudel ist die
längste zeit pudel gewesen.
FUCHS: polizeipräsident, tausend schuss so gut wie einer
sollen bereits abgefeuert worden sein, ganze maschinengewehre,
heisst es, sollen sichheissgeschossen haben. aber der Pudel soll
immer noch Pudel sein. und schwere geschütze können wir nicht
auffahren, ohne die bevölkerung zu gefährden; denn der pudel ist
Hans-dampf in allen gassen nicht nur, sondern auch auf unseren
königsalleen und kurfürstendämmen und reichskanzlerstrassen.
PROTZEL: also jetzt
FUCHS: steht der verstand still, jawohl. dieser höllenhund ist eine
art weltraumhund. in seiner lichtgeschwindigkeit soll er unheimlich
wendigsein, daher kein schuss ihn trifft, aber unsere besten
polizeihunde soll der knirps von pudel so gut wie alle abgemurkst
haben. nur Ihr persönlicher hund, herr polizeipräsident, hat sich
noch nicht zum zweikampf gestellt. dafür bedarf es selbstredend
zuvördert Ihrer genehmigung
PROTZEL: nehmen Sie doch vernunft an, die Sie doch gemeinhin
nicht vermissenlassen! diese bande mit dem tarnwort 'pudel' hat
irgendein mittel ausgeklügelt, unsere polizeihunde zu irritieren und
zuletzt auch zu vergiften - aber doch nicht ein elender pudel.
FUCHS: mit verlaub - ein pudel. jawohl, alle unsere hunde wurden
ein wie der andere erledigt durch einunddemselben pudelbiss.,
das hat unsere kriminalabteilung stringent und evident nachweisen
können.
PROTZEL: (geht zum kalender, blättert) wir haben doch heute
keinen karneval. ein Aprilscherz ist auch nicht fällig - und komödie
spielen wir hier auch nicht. verschonen Sie mich also mit diesem
aufgelegten kwatsch, sonst werden Sie mich noch von einer
anderen seite kennenlernen. (blickt auf die uhr) der bericht von der