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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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heimkam in ein heim, wo ich nicht mehr zuhausebin.<br />

FRAU SIEGEL:glattweg auf die strasse gesetzt, ohne mit der<br />

wimper zu klimpern. jeder mensch ist ersetzbar. je höher der<br />

posten, den er bekleidet, desto grösser die zahl der faworiten;<br />

desto leichter ist er also zu ersetzen, desto kürzer muss er<br />

treten. je höher Du avancierst, desto geringer wird Deine freiheit.<br />

je selbstherrlicher Du erscheinst, desto verknechteter bist Du.<br />

HERR SIEGEL: (grimmig lachend, mit einem der<br />

mülltonnendeckel spielend) dann ist total frei und absoluter<br />

suwerän, wer sich mit einer solchen mülltonne als behausung<br />

begnügt und zum essen mit den abfällen vorliebnimmt, die in den<br />

abfalleimer hineinwandern.<br />

FRAU SIEGEL: natürlichl<br />

HERR SIEGEL: pah, wie ist das nur eingerichtet! ist man<br />

irgendeinem vorgesetzten aus irgendeinem grunde ein dorn im<br />

auge, kann man über nacht schon auf der strasse liegen.<br />

FRAU SIEGEL: und schläge bist Du noch obendrein wert<br />

HERR SIEGEL: warum? weil ich vor polizeipräsident Protzel kein<br />

blatt vor den mund genommen habe?<br />

FRAU SIEGEL: jawohl, eben darum. Günter, wie oft hab ich Dir<br />

eingeschärft, Du sollst Dich dem polizeipräsidenten gegenüber<br />

höflicher aufführen.<br />

HERR SIEGEL: lieber etwas weniger verdienen, als weiterhin<br />

diese ungerechtigkeiten mitansehenzumüssen.<br />

FRAU SIEGEL: das musst ausgerechnet Du mir sagen?<br />

ausgerechnet Du, der Du mir jeden pfennig ausgabe<br />

nachrechnest, ausgerechnet Du, der Du mit unseren kindern Gott<br />

weiss wie hoch hinausmöchtest, Du, der sich nicht genug kinder<br />

wünschen kann! na, Deine träume sind zuendegeträumt. mit<br />

Deinem lumpengehalt können wir keine grossen sprünge machen.<br />

HERR SIEGEL: doch, wenn wir uns einschränken, können wir<br />

auch heute noch die kinder zu etwas bringen.<br />

FRAU SIEGEL::(nun ihrerseits einen mülltonnendeckel aufhebend,<br />

um ihn krachend fallenzulassen) wenn Du da in den mülltonnen<br />

wohnen willst, haben wir vielleicht genügend geld, um die kinder<br />

zu was kommenzulassen. · na, da hast Du uns ja eine schöne<br />

suppe eingebrockt: tanzt seinem vorgesetzten nicht streng nach<br />

der nase, spielt den hochgemuten und freiheitlichen - die<br />

vorgesetzten reagiren selbstredend entsprechend demokratisch:<br />

unser Günter verliert seinen posten, äussere gründe sind<br />

selbstredend sofort zur hand.<br />

HERR SIEGEL: unter meiner ägide als personalschef konnte der<br />

nur was werden, der mir nicht bedingungslos nach der flöte tanzte

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