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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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allein daherleben wie meine söhne. schöner zustand, hm.<br />

EVA: st. Paulus sagt: wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.<br />

umgekehrt kanns aber auch gelten: wer nicht isst, braucht auch<br />

nicht zu arbeiten. das hätte sein gutes. wir erleben das immer<br />

wieder. stundenlang plackt sich unsereins ab mit der kocherei.<br />

schliesslich kommen die angehörigen, setzensich missmutig zu<br />

tisch, haben die gedanken noch ganz bei der arbeit und beim<br />

brotverdienen. in fünf minuten hauen sie mir nichts dir nichts alles<br />

herunter, um nur gar pünktlich wieder zum brotverdienen<br />

erscheinenzukönnen.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: o ja! und während sie das mühsam<br />

zusammgekochte essen verschlingen, lesen sie dabei noch die<br />

zeitung. genuss ist da kleingeschrieben.<br />

FUCHS: wir arbeiten, um zu leben, - und auf diese weise arbeiten<br />

wir uns zu tode!<br />

WIRT: so ganz unrecht haben Sie nicht: wir arbeiten, um was zu<br />

picken zu haben, und das essen schmeckt nicht, weil wir während<br />

des essens schon an neue arbeit denken. - der Michel ist gut dran,<br />

wenn er das essen und trinken ganz bleiben lässt.<br />

FUCHS: unsinn, sowas gibts nicht.<br />

WIRT: ich hab den jungen in der letzten zeit jedenfalls weder<br />

etwas essen noch trinken sehen - andere auch nicht!<br />

Fuchs: nicht alles, was wir nicht sehen, ist nichts. frau Tollhausen,<br />

Sie geben Ihrem sohn bestimmt hie und da kleine finanzielle<br />

beihilfen, nicht wahr?<br />

FRAU TOLLHAUSEN: wenn ich das auch liebendgerne wollte, ich<br />

könnt es nicht, ausserdem hat der junge mein letztes vermögen in<br />

der spielhölle draufgemacht. der vater gewährt keine unterstützung<br />

mehr, will ungebührliches schrifttum nicht unterstützen.<br />

EVA: (als Fuchs sie scharf und prüfend ansieht) und von mir<br />

nimmt er keinen roten cent an, keinen krümel brot. totumfallen will<br />

ich, wenns anders ist. bitte, herr major, prüfen Sie doch mal<br />

gründlich nach, ob Michel vielleicht mit anderen frauen - hm<br />

FUCHS: schon längst besorgt. Sie sind seine einzige bekannte.<br />

EVA: hm, lässtsichhören! aber gelebtwerden muss doch - so, hm<br />

FUCHS: wo also fliesst die geheime kwelle? herr Wirt, wie ist es<br />

mit uns?<br />

WIRT: keinen schnotzen gab ich dem jungen - es ist auch<br />

schon genug, wenn ich ihm keine miete abverlange.<br />

FUCHS: (schnellt mit einem ruck hoch) wie bitte? interessant,<br />

Sie abverlangen keine miete?<br />

WIRT: nicht der rede wert; die kascheme da kann er meinetwegen<br />

kostenlos bewohnen. ab und zu kann unsereins ja auch mal ein

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