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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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mir der knabe leid. unsümpatisch ist er auch nicht - aber, so sagte<br />

ich mir, ein kleines lehrgeld kann nie schaden.<br />

PRÄLAT: kluge einstellung, doch, doch!<br />

MANJURA: ich war längere zeit lehrerin, wissen Sie. das erziehen<br />

geht einem da über in fleisch und blut - Gott, deswegen gehen mir<br />

auch alle meine verlobten wieder stiften. - nun, ich will dem bub<br />

einen denkzettel verpassen. fahr zur nächsten polizeidienststelle,<br />

liefere den immer noch pennenden dieb ab. na ja, die herren auf<br />

der dienststelle wollten mich schon abblitzenlassen: der fall sei<br />

allzugeringfügig, in zeiten wie den jetzigen hätten wir uns<br />

wahrhaftig mit gewichtigeren problemen zu befassen.·als dann<br />

dieser herr oberst Fuchs drüber reinkam, sich des allzuleicht<br />

scheinenden falles annahm und darüber eben den jungen<br />

zufallbrachte. - das ist meinerseits alles, und darum soviel buhei?<br />

FUCHS: immerhin, der kleine liebes- und erziehungsdienst<br />

bereicherte Sie um nette runde 30.000 euro.<br />

MANJURA: w-a-s? Sie belieben zu spassen. im lotterispiel hab ich<br />

noch nie glück gehabt. gehen Sie, es fallen einem doch nicht mir<br />

nichts dir nichts 30.000 euro in den schoss.<br />

FUCHS: nein, aber in die hände.<br />

PROTZEL: oberst, ich verstehe. - junge frau (sucht nach dem<br />

namen) dingsbums, mein kompliment, Sie sind für heute die<br />

gefeiertste und berühmtste dame unseres landes. eine<br />

schönheitskönigin ist ein garnichts dagegen. Sie haben sich um<br />

das vaterland verdientgemacht, Sie haben das volk von einer<br />

schweren pest befreit.<br />

PRÄLAT: welch ein segen für die menschheit, wenn's erziehen in<br />

fleisch und blut übergeht.<br />

PROTZEL aber wie zum teufel haben Sie in dem dieb Ihres schals<br />

nicht den Teodor Tollhausen erkannt?<br />

MANJURA: (geht einen schritt zurück, bekreuztsich) was sagen Sie<br />

da? wer soll da über eine stunde neben mir im auto gehockt<br />

haben?<br />

FUCHS: der Teodor, jawohl, der berühmt-berüchtigte Teodor, zahm<br />

wie ein lamm Ihnen zu seite - ha, die presse wird vor vergnügen<br />

heulen. (hat bereits den fotoapparat gezückt und ein bild<br />

aufgenommen) pah, dieses verdutzte gesicht unserer heldin ein<br />

bild für dis götter, ein festschmaus fürs publikum, ein knüller für<br />

alles und jeden, was jurnalist heisst - mit diesem bild allein<br />

verdiene ich glatt auch nochmal 30.000 euro<br />

PROTZEL: wir werden Sie im triumfzug durchs land fahren.<br />

MANJURA: also so gesehen war ich nicht ohne jedes verdienst.<br />

mir wirds im nachhinein ganz übel, denk ich daran, wer da

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