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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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vorbei<br />

ALLE: MichelI ! I<br />

PRÄLAT: Michel, jawohl, freund Michel! meine herren, die<br />

härteste runde ist noch lange nicht gewonnen.<br />

PROTZEL: aber zum teufel, was macht der narr denn in dem<br />

glaskasten?<br />

NITRIBIT: seit wann ist dieser hochbegabte junge denn unter die<br />

zirkusakrobaten gegangen?<br />

SPRECHER: Sie haben es alle erkannt; vor uns sitzt, inmitten<br />

der tausenden, Michael Tollhausen! Michel ist unter die<br />

hungerkünstler gegangen!<br />

DIE HERREN: (starrensichan) unter die hungerkünstler?<br />

SPRECHER: jawohl, staunen Sie nicht. mit der ihm eigenen<br />

genialität verfiel Michel auf die idee des hungerkünstlertums. so<br />

wie arbeiter oder angestellte gegen eine ungesechtigkeit in den<br />

streik treten<br />

NITRIBIT: (aufseufzend) dieser Michel hat manchen streik<br />

angestiftet - der junge hat viel auf dem gewissen!<br />

SPRECHER: so tritt unser Michel jetzt in den hungerstreik gegen<br />

die bestehende kirchenund gesellschafts- und gesamte<br />

weltordnung.<br />

NITRIBIT: (verwirrt, die hände zittern merklich) hungerstreik? das<br />

ist doch auf die dauer glatter selbstmord!<br />

PRÄLAT: hm, streikt nicht imgrunde jeder selbstmörder gegen die<br />

weltordnung?<br />

PROTZEL: wenn Sie es so auffassen, sind die selbstmörder wohl<br />

die grösste streikarmee der welt<br />

PRÄLAT: und die unheimlichste obendrein.<br />

NITRIBIT: Gott, wie lange hält ein mensch solch einen<br />

hungerstreik aus?<br />

PRÄLAT: meines wissens hat Michel schon seit 38 tagen keinen<br />

bissen und keinen trank zusichgenommen. (allgemeines<br />

ungläubiges und entsetzes aufstaunen) - ja, und noch zwei weitere<br />

tage, die krise könnte tödlich werden.<br />

SPRECHER: Michel hat vor seinem hungerstreik den delegirten<br />

aus stadt und land erklärt: wir wollen nunmehr den Petersberg<br />

seiner urtümlichen funkzion wiederzuführen, er werde uns wie<br />

anno dazumal eine opferstätte. ich liebe den Petersberg. er war<br />

mir bislang nur zuteuer. daher begnügte ich mich mit<br />

spaziergängen auf den Drachenfels. auf dem Drachenfels hab ich<br />

gelebt, auf dem Ölberg meine entschlüsse gefasst und drob blut<br />

geschwitzt - auf dem Petersberg will ich denn wenigstens sterben<br />

dürfen. zurück zu fischer Petrusl errichtet mir einen glaskasten,

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