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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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Jerusalem so gut bzw. so schlecht wie in Köln. der farisäer ist und<br />

bleibt internazional.<br />

EVA: Michel, Du ketzerst schon wieder! (schmiegtsich an ihn)<br />

dabei brichst Du dir noch das genick. im übrigen, reg Dich nicht so<br />

auf über den prälaten. ich kenn den schon seit früher jugend. als<br />

junger kaplan war er noch ein ganz anderer kerl. äusserlich schon:<br />

hager, jeder gesichtszug aufs äusserste angespannt, so, als läg er<br />

immer auf dem sprung bereit. und gesprochen hat er, das war<br />

schon eine wucht; ähnlich wie Du heute, Michel. es konnte einem<br />

angst- und bangewerden, wenn er auf die Bergpredigt zu sprechen<br />

kam. und dann? nun, Du siehst ja, man wird älter, wird befördert,<br />

lernt einflussreiche gönner kennen, die einen<br />

höherkommenlassen, wenn wir ihnen nur nicht die gute laune<br />

verderben. das andere ergibtsich dann wie von allein. man raucht<br />

schon mal gerne eine gute gepflegte zigarre - der kostenpunkt ist<br />

so wichtig nicht - die mahlzeiten lässt man sich auch<br />

schmecken - ein verächter guter weine und schnäpse ist man<br />

selbstredendauch nicht. im übrigen ist man ein leidenschaftlicher<br />

Krist. man hält ja doch sein zöibatl - Du, Michel, als der prälat da<br />

vorhin sprach, da hat der etwas von seinem alten feuer<br />

wiedergehabt, ich musste unwillkürlich an früher zurückdenken.<br />

Michel, wenn er Dich auch ablehnt, aber ich glaub, ohne dass der<br />

prälat es selbst bemerkt, Du hast ihn wieder ein bisschen<br />

angesteckt, hast seine alte gesinnung aus der jugend neubelebt.<br />

MICHEL: ich jedenfalls werde nie ein renegat; solcher abfall ist<br />

bei mir absolut unmöglich.<br />

EVA: (leiser) da sei Gott vor! (lauter) Michel, das ist nur strohfeuer.<br />

was bei prälat Schneider möglich war, soll das bei Dir unmöglich<br />

sein? Du kannst doch nicht zeitlebens auf verrückt spielen und<br />

dich von der gesellschaft entsprechen infam behandelnlassen? sei<br />

vernünftig!<br />

SPRECHER: ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG! wir<br />

unterbrechen die sendung mit einer wichtigen durchsage. das<br />

polizeipräsidium lässtwissen, der anführer der falschmünzerbande<br />

MICHEL: gerechter himmel - Teodor dreht wieder seine stücke,<br />

und schon dreht alles durch<br />

SPRECHER: sei auf bislang völlig unerklärliche weise aus seiner<br />

haft ausgebrochen. ACHTUNG! ACHTUNG! ACHTUNG! grösste<br />

vorsicht wird der bevölkerung anempfohlen. zu allem unglück<br />

konnte die flucht jetzt erst bemerkt werden. ACHTUNG!<br />

ACHTUNG! ACHTUNG! alle polizeidienststellen haben sich in<br />

allerhöchster alarmbereitschaft zu halten. polizeipräsident Protzel<br />

übernimmt persönlich das oberkommado. das dürfte genügen, den

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