Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

jetzt in seinen fäusten
PROTZEL: und wir erhalten tatsächlich einen betäubenden stoss
nach dem anderen, bis wir eines tages zu boden sinken müssen.
NITRIBIT: Michel und Teodor, die beiden sind noch unser tod,
darüber gibt es keinen zweifel mehr,
PROTZEL: für Teodors festnahme habe ich die prämie auf 30,000
erhöht,
PRÄLAT: und was hat zu erwarten, wer Michel
unschädlichmacht? vor die wahl gestellt, entweder Teodor oder
Michel auf freien fuss setzenzumüssen, würde ich mich unbedingt
ALLE WIE AUS EINEM MUND: für Teodor entscheiden
PROTZEL: ich habe durch flüsterpropaganda verbreitenlassen,
wem es gelänge, Michel auf irgendeine weise zusturzzubringen,
dürfe sich einer belohnung von 300,000 gewärtighalten,
NITRIBIT: das ist wirklich kaufmännisch gedacht ·· diese 300,000
würden bald schon millionenfaches kapital abwerfen,
PROTZEL: eigenartigerweise will auf unser angebot niemand
richtig anbeissen.
PRÄLAT: kein zweifel, der verworrene pöbel liebt diesen Michel.
NITRIBIT: wie undankbar das volk doch ist! wir haben gerade in
letzter zeit den leuten in vielerlei hinsicht bedeutende materielle
zugeständnisse gemacht,
PRÄLAT: das ist ein bumerang. die leute glauben, sie müssten
diese unsere konzessionen Michels opposizion verdanken. bei
geschenken im augenblick der gefahr spürt der mann und die frau
von der strasse die absicht und ist verstimmt ·. ausserdem
befürchten sie, wir würden sie wieder annullieren, sobald der
opposizion Michels der wind aus den segeln genommen ist.
FUCHS: wenn wir vor der gefahr 'Michel' die augen
verschliessen, dann, so befürcht ich, wird der wind in Michels
segeln bald zum sturmwind und Michel tatsächlich zu dem, zu dem
ihn die legende heute schon gemacht hat: zum Fliegenden
Holländer. ich denk, wir schalten das fernsehen wieder an. (tut so)
(wir sehen im vordergrund des bildschirmes zwei kommentatoren,
die sich miteinander unterhalten. im hintergrund rasende
menschenmassen)
1. SPRECHER: nach diesen ausführungen Michels können die
menschen vor geradezu religiöser trunkenheit nicht mehr
ansichhalten. ekstatische verzückung überkommt die
hunderttausenden. der tosende jubel kennt keine grenzen mehr,
2, SPRECHER: Michels oratorische leistung lief heute tatsächlich
auf zu einer selbst bei ihm einmalig gelungenen form. ich hörte,
wie menschen untereinander sagten: das ist nicht mehr nur