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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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gefahr ist gebannt, der friede endgültig gesichert, Teodor sitzt<br />

hinter gittern - und, das soll ein wort sein: wir werden uns den<br />

bazillus nicht erneut einschleppenlassen. es wird nicht so heiss<br />

gegessen, wie gekocht wird - Teodor mag noch so ausgekocht<br />

sein, sein süppchen hat ausgekocht. wir proklamieren hiermit den<br />

vollen triumf der wohlanständigkeit.<br />

SPRECHER: herr polizeipräsident haben die grösste mühe,<br />

weiterzusprechen. immer wieder wird er eingedeckt mit<br />

beifallssalven über beifallssalven, immer wieder ersticken seine<br />

worte im jubel der menschenheere. unser polizeipräsident Protzel<br />

ist über nacht ein gefeierter nazionalheros gewordenl<br />

PROTZEL: (mit bewegter stimme) alarmglocken weichen<br />

friedensschalmeien. noch aber harren unser grosse<br />

zukunftsaufgaben. grosszügige programme müssen wir in die<br />

wirklichkeit übersetzen. doch unsere regierungskunst wird alle<br />

schwierigkeiten meistern. das versprechen wir allen gutwilligen:<br />

unsere gesetze stellen jedem bürger, auch dem schlichtesten,<br />

mittel und wege zur verfügung, damit er sein gutes recht auch<br />

ohne ungesetzliche massnahmen erreichen kann.<br />

HERR SIEGEL: was da an scheinheiligkeit verbrochen wird -<br />

unerträgliche tiradenl<br />

PROTZEL: naturgegebenerweise gibt es ungleichheit, wie unter<br />

tieren so auch unter menschen, wie es unterschiede gibt<br />

zwischen engel und erzengel. wenn wir das anerkennen,<br />

brauchen wir noch lange nicht der schlimmsten willkürherrschaft<br />

tür und tor aufzustossen.<br />

HERR SIEGEL: erstaunlich, wie gut dieser schlechte mensch<br />

unterrichtet ist, wie von rechts wegen regiert werden muss;' genau<br />

umgekehrt' wie ers tutl<br />

FRAU SIEGEL: erstaunlich, Günter, wie scharf Du sein doppelspiel<br />

durchschaust - umso schlimmer für Dich, wenn Du dich nicht<br />

darauf einstellst. schlimm für Dich und Deine kinder, und Deine<br />

frau hat auch nichts zu lachenl<br />

PROTZEL: niemals darf es bei uns so seinl<br />

HERR SIEGEL: wie es bei euch ist! verdammt, abwürgen! (dreht<br />

den apparat aus) ich glaub langsam auch, gegen diesen<br />

polizeipräsidenten kommt auf die dauer kein wesen an, das essen<br />

und trinken muss - folglich auch das tolle haus Michel nicht.<br />

FRAU SIEGEL: endlich dämmerts! reichlich spät! der Michel zieht<br />

über kurz oder lang den kürzeren, sei nicht dumm, hilf dem<br />

polizeipräsidenten, den Michel zu erledigen. Deine alte stellung ist<br />

Dir alsdann binnen kurzem so gut wie sicher. und Michel ist auch<br />

geholfen. für den ist es ja ebenfalls das beste, wenn er endlich

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