Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

garnicht abzumagern. - versteh, Michel, Du brauchst mir das
essen keineswegs zu bezahlenI
MICHEL: warum auch ein essen bezahlen, das ich nicht esse?
EVA: freundchen, genier Dich nicht. ich weiss, Du bist zurzeit
schwach bei kasse, darum bestimmt desto weniger schwach bei
appetit.
MICHEL: Evchen, mein appetit und mein essen stehen zurzeit im
rechten verhältnis zueinander. ich habe von beiden so gut wie
nichts, und das ist bestens. aber bitte, wenn Du deinerseits ohne
diese komische esserei nicht auskommst, iss, solange es Dir
freude macht! ich habe verständnis für menschliche schwächen.
EVA: (setztsich ärgerlich an den tisch, versucht zu essen,
währenddem) Michel, Du weigerst Dich mit konstanter bosheit, von
mir etwas essen anzunehmen. ich finde das geradezu beleidigend.
Du tust so, als wäre ich nicht Deine verlobte, sondern hätte mir
gelobt, Dir vergiftete speisen aufzutischen.
MICHEL: geliebte, geliebtere, geliebteste - wie oft soll ich Dir noch
sagen, ich sei über solche banalen tierischen hungerregungen
längst hinausgewachsen?!
EVA: lass endlich diesen firlefanz! Du bist albern wie ein grosses
kind, bist aber schliesslich schon ein einigermassen
ausgewachsenes mannsbild!
MICHEL:Eva, wenn pudel durch die lüfte sausen, wenn Teodor
samt pudel mit scheinwerfern am himmel gesucht werden muss,
warum in aller Welt soll ich nicht auskommen können ohne speis
und trank?
EVA: Michel, den Teodor lass meinetwegen am himmel
spazierenfahren, der soll am himmel auf den hund kommen, der
freche kerl, meinetwegen - Du aber sollst mit beiden beinen auf
der erde stehen, Du sollst also tüchtig essen. Du bist mein
verlobter. Du hast in wolkenkuckucksheim nichts zu suchen,
kompri?! was hast Du zu grinsen
MICHEL::Eva, liebes, gutes Evchen, eben nichts für ungut, aber
wenn ich Dich so essen sehe,
EVA: solltest Du angesteckt werden und gefälligst mitessen!
appetit kommt beim essen. aber nun komm auch!
MICHEL: wenn ich Dich also so essen sehe (legt die beine auf den
tisch) dann verstehe ich Deinen hunger ebensowenig, wie ich den
appetit einer kuh während ihres grasessens nachempfinden kann.
EVA: weg mit Deinem fahrgestell - stoss mit Deinen kwanten
gefälligst nicht die suppe vom tisch.
MICHEL: das wär das beste - dann wär ich dispensiert.
EVA: Du kannst mir leicht wie eine äterische seele über den