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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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hände) Teodor unsere geldkwelle? ohne Teodor wär ich längst<br />

verendet wie ein hund. nein, solche kwelle ist nicht diskutabel; die<br />

hat von nun an für immer verstopftzubleiben. - pah, mir wirds<br />

schwindelig ob solch allgemeiner schwindelei. mir stürzt eine welt<br />

nach der anderen zusammen. mir geht ein wahrheitsauge auf:<br />

lebenkönnen heisst, sündigen müssen. (schnellt hoch, geht wie<br />

wild durchs zimmer, ballt die fäuste usw) wieso können wir<br />

menschen es eigentlich wagen, hocherhobenen hauptes durch die<br />

welt zu gehen, uns als die hauptsache und die hauptsächlichen<br />

personen aufzuspielen? wo ist der mensch, der nicht<br />

vonrechtswegen auf allen vieren daherkriechen müsste wie das<br />

liebe vieh? der mensch ist mensch, weil er denken kann? dann soll<br />

er endlich nachdenken und erkennen, er kann mensch nur sein,<br />

weil er viehisch sein, weil er morden kann. er mordet das vieh der<br />

erde - er mordet seine mitmenschen. krieg ist nur die fortführung<br />

der bestialischen politik des alltags mit anderen mitteln. wo ist je<br />

einem menschen glück gewachsen, wurde es nicht gedüngt mit<br />

fremdem unglück? und schliesslich morden die teologen<br />

noch unseren Heiland immerzu. bis heute behauptensich die<br />

farisäer damit in ihrer machte, weil sie Kristus ans kreuz<br />

nagelnlassen. mein Gott, welch eine schande, mensch<br />

seinzumüssen?! wäre es nicht besser, wir wären nie geboren?<br />

ich bin ja gleich millionen anderer zeitgenossen ohnehin nur<br />

ein unerwünschtes kind - ein kind des blöden zufalls. hätte sich<br />

doch mein papa in einem gewissen augenblick besser<br />

inachtgenommen! menschsein verlohnt der mühe nicht, die man<br />

darauf verwenden muss, mensch zu werden.<br />

FRAU LÜTZ: jung, red um himmels willen nicht so Gottes-lästerlich<br />

daher!<br />

MICHEL: pah, wie oft mag mein herr vater 'unbekannt' sich<br />

bereits über seine sprösslinge geärgert, sich schon in stillen<br />

besinnlichen stunden seiner jugendlichen unbedachtsamkeit<br />

wegen gescholten, seiner jugendsünde wegen selber geohrfeigt<br />

haben?! herr papa 'unbekannt', ich kann Dir nur beipflichten!<br />

FRAU LÜTZ: kein wort weiter in dieser tonart! - kerl, schäm Dich!<br />

na, da kommt ja ablenkungl (die tür wird langsam geöffnet,<br />

hereingeschlichen kommt Teodor in -- polizeiuniform. Teodor ist<br />

völlig ermattet, hat zwei pudel an der leine, Miichels und seines<br />

eigenen sehweinehunds)<br />

WILPERT: polizei - wir werden verhaftet!<br />

MICHEL: polizei? der Teodor, verkleidet als polizist, mein Gott!<br />

TEODOR: man rettesich vor der polizei, indem man selber polizist<br />

wird!

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