Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

überlichtgeschwind, springen von milchstrasse zu milchstrasse,
sausen um den weltball - ich seh einen anderen weltball, nicht von
unserem kosmos. - pah, wir spielen miteinander - welch ein
ballspiell, wenn die welten sich die bälle zuwerfen können!
fantastischer als die fantasi das bislang ahnen
konnte - wundersam sehön, wie mein hungergefühl verdampft,
mehr und mehr - brrr, jetzt ist mir zumute, als würde sich der
körper in sich selbst verbrennen - geist und seele werden freier
und freier, mein corpus delictus immer schwebender immer
äterischer - hilfe, das entzücken muss sichauflösen in tänze - ich
tanze, tanze, bin der tanz schlechthin.
WILPERT: (während er notiert) in der tonart ekstatisch, trifft aber
den nagel auf den kopf. (greift zu Michels puls, prüft) tadellos,
funkzioniert nach vorschrift (zu Teodor) na, bürschken, wie ist Dir
zumute?
TEODOR: (kleinlaut) säuig.
WILERT: bravo, auch das geht streng nach vorschrift.
TEODOR: hündisch jetzt,
WILPERT: stimmt von a bis z, ganz nach rezept. - ja, so ists gutl
TEODOR: (während Michel ins tanzen gerät - was sich mit
filmischen mitteln gut durchführenliesse - höher und höher
schwebt zur decke hoch, infolgedessen offensichtlich den boden
unter den füssen verliert, konstatieren wir bei Teodor die genau
gegenteilige reakzion: der wird zuseends kleiner, geht immer tiefer
in die knie bodenwärts, bis er schliesslich mit allen vieren auf der
erde herumhüpft, laute und gebärden eines hundes vonsichgibt,
während sein wau-wau den raum erfüllt. spricht er zwischendurch:)
TEODOR: ich werde klein und hässlich - bin bald nur noch hund.
(schnappt mit dem mund nach Michels beinen, ohne ihn recht
schnappenzukönnen) meister Wilpert, Sie sind wie der herr
Oberlehrer. ich werde hir geschurigelt wie ein hilfschüler: wie in der
besserungsanstalt. hilfe! wau,·wau-waul
WILPERT: famos, mein pudel findet zu seinem
kern - ausgezeichnet. die erwünschten simptome werden gezeitigt,
hie wie da (zückt die uhr. nach einer weile) meine herren, wie
fühlen Sie sich jetzo?
MICHEL: (immer schwebender; seine stimme wird immer
musikalischer) wie wird mir? geist und seele werden immer reiner
und feiner, schärfer, klarer, subtiler - unglaublich, wie machtvoll die
seele anschwillt, was alles darinsteckt, wie alles in mir braust und
rauscht - wie alle erdenschwere schwindet - vor meinem blick
eröffnensich ungeahnte horizonte; was ein weltraumfahrer
erspähen kann, ist nichts dagegen. -· hilfe, diese unheimliche