Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

irrenhaus wiederentdecken. denken Sie nur, frau Lütz, dieser
dreiviertelsidiot wollte mich in der vorigen woche um geld
anpumpen.
FRAU LÜTZ: da müssen Sie schon entschuldigen! so ein irrsinn.
na ja, Sie haben ja miterlebt, wie der mann nicht so ganz
zurechnungsfähig.
NITRIBIT: der heutige tag hat diesen meinen ersten eindruck
leider bestätigen müssen,
FRAU LÜTZ: schon auf den ersten eindruck hin? das hätte ich
eigentlich nicht gedacht
NITRIBIT: nun, als herr Wilpert mir das blaue vom himmel
herunterversprach auf unsern erde, mir bei der auswertung seiner
erfindungen riesengewinne inaussichtstellte.
FRAU LÜTZ: wie, so verrückt war er schon?
Nitribit: ja. nun, da hab ich mir gleich gesagt:
unzurechnungsfähige begleichen keine rechnungenl
FRAU LÜTZ: aber in der praktischen heilkunde, da hat herr Wilpert
doch was weg.
NITRIBIT: zweifellos. komisch, mit genie, das man nicht hat, sein
glück machenzuwollen, tragisch, dabei talente
verkümmernzulassen, mit denen man schnell ein gemachter mann
sein könnte! schad um den mann. in seinem oberstübchen
scheints nicht ganz richtig zuzugehen. (zeigt auf die strasse)
meine erste prognese sass mal wieder haarscharf. meine
menschenkenntnis ist offensichtlich nicht so ohne! soeben kam der
wahre zustand ja an den tag - und auf die strasse!
STIMMEN: das steht fest, bei dem mann lass ich mich
nimmermehr behandeln. und dem wollt ich mich doch tatsächlich
anvertrauen. wer weiss, was der mit mir noch alles angestellt
hätte. wenn der während der behandlung seinen anfall bekommt!
garnicht auszudenken! sowas, nein - solchen leuten sollte doch
endlich das handwerk gelegt werden. - na, die polizei ist ihm
endlich auf die spur gekommen, grad wohl noch zur rechten
zeit - gut, wen die einmal auf dem kieker haben, den lassen sie so
schnell nicht wieder los. - ich muss gehen. schüsskes! meiner
fresse, was hab ich heute kostbare zeit verplempert,
NITRIBIT: ich möchte mich denn auch empfehlen! oo. (greift an die
taschen) nanu, wo sind denn meine handschuhe? die sind doch
wohl nicht im gedränge weggekommen? (einer sieht den anderen
verlegen an, alle suchen).
FRAU LÜTZ:: die handschuhe müssen sich unbedingt
wiederfinden lasssen. niemand soll sagen dürfen, bei mir im
hause sei ihm was weggekommen.