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Nachlese 662. Tagebuch A) NACHLESE ZUR BUNDESTAGSWAHL ...

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FRAU TOLLHAUSEN: eben. wissen Sie, was Michel sich da<br />

angelachte na - also grad heraus: das flitschchen gefällt mir nicht,<br />

ich könnt glatt explodieren, wenn der junge auch nur das wort<br />

*Eva* in den mund nimmt, erst recht, wenn er mit seinem Evchen<br />

arm in arm daherspazirt kommt, ich sag dem Michel tausendmal<br />

so gut wie einmal: Du musst nach oben und nicht nach unten<br />

sehen. Du brauchst eine standesgemässe frau.<br />

FRAU LÜTZ: dazu kann Michel sein Evchen ja machenl das zeug<br />

dazu hätt er schon, aber wissen Sie, der jüngere<br />

FRAU TOLLHAUSEN: (aufseufzend) der Teodor!<br />

FRAU LÜTZ: im vergleich zu diesem seinem einige minuten<br />

jüngeren zwillingsbruder ist der Michel doch pures gold. der<br />

Teodor war einmal hier zu besuch. nichts für ungut, aber so einen<br />

raudi gibts in der ganzen welt nur einmal.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: wir merken es immer wieder: bei der<br />

erziehung hat der vater gefehlt.<br />

FRAU LÜTZ: der vater? - hm, es geht mich ja eigentlich nichts<br />

an, aber der gute mann könnte sich ruhig mal öfter blickenlassen.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: nichts da, ich will das nun einmal nicht, ich<br />

bin da eigen, ich will den mann in der öffentlichkeit nicht<br />

diskreditiren. ausserdem hat er ja bis heute gut für die zwillinge<br />

gesorgt.<br />

FRAU LÜTZ: den eindruck hab ich auch. der herr papa bräuchte<br />

längst nicht mehr für die rangen zu sorgen, mündiggeworden, wie<br />

sie sind.<br />

FRAU TOLLHAUSEN: ich wüsste bescheid, wenn die kinder das<br />

geld des vaters nicht gehabt hätten. sie wären längst unter die<br />

räder gekommen. und nun schickt er monat für monat immerzu<br />

noch fleissig unterstützung,damit die zwillinge endlich etwas<br />

gediegenes lernen. nun, ich hoffe, der Michel kommt bald zur<br />

vernunft und wird unserer gesellschaftsordnung ein brauchbarer<br />

bürger. aber der Teodor, der Teodor, der macht mir sorge.<br />

FRAU LÜTZ: komisch, nun gleichen die zwillinge sich doch aufs<br />

haar, wie ein milchtropfen dem anderen, aber wenn sie den<br />

mund auftun, komm ich aus dem staunen nicht heraus. einige<br />

minuten unterschied - und welch ein unterschied der zwillinge! viel<br />

wollen die beiden wohl nicht voneinander wissen?<br />

FRAU TOLLHAUSEN: auf eine art verstehen sie sich ganz<br />

gut - auf wieder andere unart liegen sie sich immer wieder in den<br />

haaren. als sie den Teodor das letztemal in die besserungsanstalt<br />

einlieferten, hat Michel sichzutodegeschämt.<br />

FRAU LÜTZ: ist dem armen jungen nachzufühlen. er ist immerhin<br />

der bruder, der zwillingsbruder sogar, zum verwechseln ähnlich.

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